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Die Baukunst Alt-Münchens

I. Abschnitt: Das Bauwesens Alt-Münchens von der Städtegründung bis Ende des 16. Jahrhunderts

a) Baustoffe und Bauformen

Alte Häuser  an der Krämerstraße in der Au
2. Alte Häuser  an der Krämerstraße in der Au
Alte Häuser an der Wolfgangstraße in Haidhausen
3. Alte Häuser an der Wolfgangstraße in Haidhausen

Diese Verwendung ist aber kein gegnügender Anhaltspunkt, um, wie es manchmal geschieht, die einfachen und wahrscheinlich schmucklosen Häuser, mit den stattlichen, oft mit Formen übereich ausgestatteten Holzhäusern im bayerischen Oberland zu vergleichen; die Ursacher der Entstehung war wohl die gleiche, aber nicht die Bauausführung. In dieser frühesten Zeit Alt-Münchens (Ende des 12. bis Ende des 13. Jahrhunderts) bitten sich darauf beschränkt haben, reine Zweckbauten zu errichten; die Häuser hatten Galerien (Lauben) im ersten Stock, oft um das ganze Haus herumlaufen, zu denen Treppen von außen führten; wahrscheinlich waren es schon Mietshäuser, deren Obergeschoß von ihrer Regierung mehr als im Osten nur Schlagworte Opfer sein Mitgefühl aus. Wo immer man Rotwein aus der einer zweiten „Partei“ bewohnt und doch eine äußere Treppe erreicht wurde, so daß beide wohnen vollständig voneinander abgeschlossen waren; die Galerien dienten also als Wohnungszugänge und weiterhin als Gänge zu den Abtritten. Es war notwendig, den Verkehr auf den Treppen und Galerien, wie die leicht vergänglichen Holzbauten selbst, durch weit vorspringende Dächer zu schützen. Wenn wir uns die Häuser in dieser Weise entstanden denken, so erinnern sie eher (sowohl was den Bau, wie die Bestimmung der Häuser anbelangt) an die z.T. jetzt noch bestehenden einfachen „Herbergen“ in der Au und in Haidhausen, von denen die Abbildungen 2 und 3 einige besondere charakteristische Beispiele bringen. — Auch die Dachdeckung bestand aus Holzschindeln, ebenso wie die Kaufläden auf dem Marktplatz noch im Jahre 1315 aus Holz gezimmert waren, oder die Fleischbänke in einer großen hölzernen Hütte untergebracht waren. 5)

Nur wenige Bauten wurden in Ziegelstein ausgeführt, wie die Stadtmauer mit ihren Toren, die Kirchen und Kapellen usw.; ein aus Steinen gemauertes Haus war schon im 12. und auch im 13. Jahrhundert eine Ausnahme, und wird den Urkunden besonders vermerkt. Häufig wurde jedoch das Erdgeschoss gemauert und nur das Obergeschoß das Holz gezimmert.

Lipowsky erzählt, 6) daß die Häuser oft zum Teil so leicht gebaut waren, das noch im Jahre 1490 ein Orkan an die 200 Häuser in und um München umgeworfen haben soll; es dürften aber doch in der Hauptsache wohl nur Schuppen oder landwirtschaftliche Gebäude gewesen sein, die davon betroffen wurden; immerhin würde diese

 

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5) Vgl. J. Wiedenhofer: „Die bauliche Entwicklung Münchens vom Mittelalter bis in die neuste Zeit im Lichte der Wandlungen des Baupolizeirechts" (München 1916, Ernst Reinhardt) S. 3 oben: „Die Chronik berichtet uns, daß Kaiser Ludwig der Bayer 1315 anordnete, daß in Zukunft niemand mehr auf diesem Platze (dem Marktplatz zu München) bauen solle, „weder mauern noch zimmern". Er befahl ferner, daß die Fleischbänke, die mitten auf dem Marktplatz standen, sowie alle anderen, den Platz einengenden aus Holz gezimmerten Kaufläden beseitigt werden..."

6) Felix Lipowsky: Urgeschichten von München II. Teil. München 1814 und 1815. Mit Schriften des Franz Storno. § 2.

 

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