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Buch - <br /> <b>Warning</b>: Undefined variable $titel in <b>/var/www/vhosts/stadtgeschichte-muenchen.de/httpdocs/archiv/buch/inhalt.php</b> on line <b>78</b><br /> Wolf Georg Jakob -

Alte Bücher

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Ein Jahrhundert München

Die norddeutschen Gelehrten der Akademie

Brief von Baranoffs an F. W. Thiersch aus Luzern vom 8. Juni 1808

und da der Major sagte: »und ich will es der ganzen Stadt erzählen, wie man Präsident wird", da entstand ein gewaltiges Applaudieren und ein wahres Jauchzen, das mehrere Minuten anhielt, so daß ich nicht begreifen kann, wie es jemand möglich wird, Präsident zu bleiben, wenn er das gehört. Jacobi blieb aber ruhig hinter dem Stuhle der Frau Minister stehen. Geht etwas Gutes aus der Anstalt hervor, so wird es nur durch den Kampf zwischen Akademie und Volk bewirkt,- an sich ist das Ganze aber nur ein Pfropfreis, das man einem ihm fremdartigen Baume aufdringen will, der dieses aber nicht leidet, sondern einen giftigen Saft dem fremden Gaste entgegenschnellt. Doch diese meine individuelle Meinung habe ich nur Ihnen, als meinem Freunde, gesagt, indem ich weiß, daß Sie sie nur so aufnehmen und nicht weiter sagen,- urteilen kann und darf ich nicht über die Nation, die ich nur so wenig kenne. — Unter den vielen Akademikern, die ich kennen lernte, war mir Schelling der Interessanteste, obgleich er meiner Erwartung am wenigsten entsprach,- ich dachte, einen Mann voll Lebhaftigkeit und feuriger Empfindung zu finden, und fand einen stillen, gesetzten, etwas einsilbigen, derben Mann. Schon sein Außeres ist etwas abstoßend,- das runde Gesicht mit dem breiten Munde und der stumpfen Nase, nur durch eine hohe Stirn gehoben, entspricht der Vorstellung gar nicht.

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Friedrich Thiersch schreibt in einem Briefe vom 1. Mai 1810 an Lange:

Unsere Lage war diesen Winter über, zumal bei Abwesenheit des Hofes, der höchsten Behörden und fast alles Militärs, äußerst bedenklich, denn Aretin und seine Genossen hatten ihre Sache zu der des Volkes und des Vaterlandes gegen Fremde gemacht, die den Einheimischen das Brot wegnähmen, für die großen Summen nichts täten, die Bayern verachteten und verfolgten, vor allen Dingen aber aus den Schulen die Religion verdrängten und das Luthertum eknführten. Das alles wurde durch fast tägliche Pasquille und Kreuzpredigten selbst in Tavernen gehörig eingeprägt. Selbst Geistliche in der Kirche bei der Kinderlehre erlaubten sich in dieser Beziehung Herzensergießungen, die das laute Murren des versammelten Volkes erregten. Man fühlte, daß jetzt oder nie der Zeitpunkt sei, uns durch das Volk in die Lust zu sprengen, da der politische Terrorismus seine Wirkung zu unserer Vertilgung versagt hatte. Die Gärung wuchs mit jedem Tag, denn der Vernünftigen sind auch in den höheren Ständen nur wenige, und in den bedenklichsten Zeiten wurde Niethammer, dem Haupturheber des hereindringenden Luthertums, von guter Hand geraten, auf seiner Hut zu sein, weil er ehestens leicht vom erbitterten Volk könne gesteinigt oder zerrissen werden. — In dieser Zeit ging ich immer bewaffnet aus,- doch kann ich nicht eben sagen, daß mir besonders bang gewesen wäre, außer daß die Sorge und Traurigkeit der andern mich zuweilen verstimmte. Doch die drohenden Wetterwolken zogen 

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