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Buch - <br /> <b>Warning</b>: Undefined variable $titel in <b>/var/www/vhosts/stadtgeschichte-muenchen.de/httpdocs/archiv/buch/inhalt.php</b> on line <b>78</b><br /> Wolf Georg Jakob -

Alte Bücher

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Ein Jahrhundert München

Der Einsturz der Isarbrücke am 1Z. September 1813

Ein Unbekannter ließ am 17. September 1813 in der Zängelschen Druckerei in München ein Flugblatt über das große Unglück des Brückeneinsturzes vom 13. Sep- tember, bei dem über hundert Menschen den Tod in den Wellen fanden, erscheinen. Diesen „aus zuverlässigen Quellen geschöpften und bekannt gemachten Nachrichten" sind die nachfolgenden dramatischen Ausführungen entnommen:

Feder Einwohner Münchens weiß, daß der Nachmittag des 13. September Menschen an Menschen auf die steinerne Brücke drängte, welche jedem Strome getrotzt hatte und so fest wie in dem Augenblicke ihrer Vollendung schien. Es schlug sechs Uhr: Personen aus allen Ständen folgten der Einladung des freundlichen Abends dahin, wo so viele Menschen sicher stunden, — noch waren drei Minuten bis zum Glockenstrekche sieben: ein dumpfer Schlag, überstimmt von einem gräßlichen Menschengeheule, eine Staub- wolke, vergleichbar einer gelblkchten Rauchsäule, die sich am letzten Sonnenstrahle färbt, verkündet, daß ein Joch der Brücke kn den Strom gestürzt, ein zweiter Schlag, daß noch drei Bogen mit einer Menge Menschen in die Fluten gesunken sind. Einen Augenblick noch zeigt die des Raubes frohe Welle die Opfer: fürchterliches Hilferufen, gefaltete Hände, konvulsivische Bewegungen der Ringenden, selbst ein verzweiflungs- volles Arbeiten der Schwimmer über den schon wieder Verschlungenen, Jammern fliehender Freunde, Väter, Mütter, Bekannter erfüllet die Szene des furchtbarsten Schreckens. Nur kalter Schrecken bleibt nach dem fürchterlichen Moment. Das Tosen der zertrümmerten Pfeiler, das düstere Dunkel der ekngebrochenen, durch ein schwarzes Gewitter beschleunigten Nacht, der Fackelschein an beiden Ufern und die Beleuchtung der gebliebenen Brückenreste, die mit zauberartkger Schnelle erfolgte Scheidung der Haupt- und Vorstadt, welche in Momenten der Gefahr durch schnelle Hilfe und Rettung seit Jahrhunderten keine Trennung kannten, bildeten ein Ganzes, an dessen Darstellung jede Schilderung erliegt.

Hier war nicht an Rettung zu denken. Unsicher ist der Boden, den die Isar im friedlichen Laufe bespült/ kein Kahn würde unter den hohen Wellen zu retten vermögen, wenn auch die Isar geübte Schiffer erzöge und nicht bloß Flösser zählte — die Schnelle, welche die kürzeste Zeitbezekchnung nicht anschaulich machen kann, machte jede Hoffnung sinken. Wer dagegen Zweifel zu erheben wagt, der möge bedenken, daß ein zur Patrouille kommandierter Polizei-Soldat seinem vorübergehenden Kameraden noch den Nachtgruß gibt, ein vorübergehender Handwerker noch seinen zwei Schritte fernen

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