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Alte Bücher

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München und seine Bauten

Privatbauten

Geschäftshäuser, Verwaltungsgebäude und Banken

5. Geschäftshäuser, Verwaltungsgebäude und Banken
Professor Eugen Hönig

Das eigentliche Geschäftshaus ohne alle Wohnräume ist allerjüngsten Datums und tritt nicht vor den beiden letztverflossenen Dezennien auf. Das im Jahre 1822 nach den Plänen Klenzes von Himbsel erbaute Basargebäude bei der Residenz kann nicht als Geschäftshaus im heutigen Sinne gelten.

Der charakteristische Alt-Münchener Laden — ein Gewölbe mit davorliegender Laube oder weit ausladendem Vordach — hat einen unverkennbaren Zusammenhang mit den gleichartigen Baute:: der tirolisch-italienischen Heerstraße. Wir sehen heute uoch in Bozen, Brixen, Innsbruck, Kufstein und Rosenheim dergleichenLäden, deren Schaugelegenheit durch regensichere Aufstapelung großer Warenvorräte vor dem Laden vermehrt ist. Die letzten derartigen Läden inMünchen verschwanden mit dem Abbruch der sogenannten „Finsteren Bögen" am Marienplatz. Die Weiterbildung dieser ältesten Ladenform scheint erst in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts begonnen zu haben, nachdem Maximilian II. in der nach ihm benannten monumentalen Straße zur Belebung des Verkehrs moderne Läden errichten ließ. Von diesem Zeitpunkt ab bürgerte sich der neumodische Laden mit den großen Schaufenstern ein, unter gleichzeitiger Verdrängung der fliegenden Stände vor dem Laden. Für die weitere Entwicklung des Geschäftslebens, damit auch für die weitere Ausgestaltung der benötigten Räume und Häuser wurde die Gründung des Reiches von größter Bedeutung. Das Aufhören einer Reihe von Privilegien, die nunmehr stark einsetzende Zuwanderung von außen, nicht minder die durch den rasch zunehmenden Wohlstand bedeutend gesteigerte Unternehmungslust wirken zusammen, um den bäuerlich-patriarchalischen Zug im Münchener Geschäftsleben zugunsten großstädtischen Lebens und Treibens allmählich zu verdrängen. So entstehen denn in dem Zentrum des geschäftlichen Verkehrs, der Altstadt, mit dem Mittelpunkt im Marienplatz nach den zwei sich senkrecht kreuzenden Hauptverkehrsrichtungen: Theatiner-, Wein-, Rosen- und Sendlingerstraße einerseits, Neuhauser-, Kau- fingerstratze und Tal anderseits mehr und mehr moderne Läden mit großen Spiegelglasscheiben, während sich die Läden älterer Ordnung in stillen Winkeln noch längere Zeit erhalten und selbst in unseren Tagen noch nicht völlig

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