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Alte Bücher

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München und seine Bauten

Entwicklung der Stadt

Kultbauten

reichhaltige Bibliothek aufzunehmen hatte — das Antiquarium (Abb. Seite 98), von dem aber spätere Umbauten nur die Außenmauern unberührt ließen. Eine offene Arkadenhalle schloß sich auf dem Platz des eingefüllten Grabens an und bildete das langgestreckte Achteck des Brunnenhofes. Verschiedene Säle, Zimmer und Nutzräume gruppierten sich um ihn. (Abb. Seite 97.)

Auch aus dem Alten Hof, wo sich ein Teil der Hofhaltung befand, wurde die Hofpfisterei über den Bach verlegt und der Stall mit seinem Lärm und Geruch in ein eigenes Gebäude versetzt. Das Bedürfnis nach erweiterten Stallbauten hatte sich damals geltend gemacht, denn es begann jetzt die Zeit, wo man statt der Reittiere die Beförderung in großen Kutschen vorzog. Zwischen beiden Residenzen gelegen und mit jeder über die Straßen weg durch einen gedeckten Gang verbunden, war der Marstall, der mit dem Wechsel des Zweckes äußerlich ganz verändert wurde, schmucklos in seinen Fronten, aber der erhaltene Hof ist ein prächtiges Beispiel echt deutscher Baukunst dieser Zeit, fast das einzige in München. Wilhelm Egkl, der Architekt dieses Hofes wie aller der schon erwähnten herzoglichen Bauten von 1560/1580, ist noch halb von der herkömmlichen Bauweise des Mittelalters befangen, wie manches Detail, die Bogen und die Gewölbe zeigen; er kennt die antikischen Formen nur ganz unvollkommen, aber doch löst er seine Aufgabe in schlichter Baumeisterart, ohne viel Ziererei, kräftig, ja derb zugreifend und schafft so in dem dreistöckigen Loggienhof ein stimmungsvolles, harmonisches Werk, das ihm zur Ehre gereicht. Das Erdgeschoß war für Pferde und Wagen, die Obergeschosse für Wohnungen der Hofbeamten bestimmt; später wurde die Kunstkammer Albrechts V. darin untergebracht.

Kultbauten

Das erste Bedürfnis, das die werdende ^uuoauten Stadt zu befriedigen hatte, war der Schutz ihres Weichbildes und der Kommunikationswege im Innern. Nicht murder bedeutsam spricht sich aber der religiöse Sinn der Bürger im Stadtbild aus. Drei Gruppen von Kultgebäuden können wir wahrnehmen, die Pfarrkirchen, die Klosterkirchen und schließlich die Hauskapellen, die einst hier besonders anmutig vertreten waren, aber bis auf geringe Reste verschwunden sind. Drei Pfarrkirchen gab es: St. Peter, Unser Lieben Frau und Heiliggeist; die letzte ist freilich nur bedingt einzurechnen, wie später ausgeführt wird. Die älteste Kirche ist die Peterskirche, die in ihrem Grundriß ihre Entstehung aus einer romanischen Pfeilerbasilika, wie die zu Freising oder Moosburg, erkennen läßt. Das

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