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Alte Bücher

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München und seine Bauten

Wasserversorgung

11. Wasserversorgung
Bauamtmann Ernst Henle Bis zum Anfang der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts besorgten zahlreiche einzelne, im Stadtgebiet gelegene Pumpwerke die Wasserlieferung und viele Anwesen waren nur durch Pumpbrunnen versorgt. Durchdrungen von der Notwendigkeit, die Wasserversorgung der Stadt zu verbessern, entschied sich im Jahre 1880 die Stadtverwaltung nach längeren vergleichenden Untersuchungen der verschiedenen für die Wasserversorgung der Stadt München in Betracht kommenden Gebiete für die Wasserbeschaffung aus dem Mangfalltale.

Im Jahre 1883 wurde die erste Fassungsgruppe, dieMühl- thaler Quellen (am linken Mangsirllufer), dem Betrieb übergeben, im Jahre 1897 wurde die Gotzinger Quellfassung, ca. 4 km oberhalb der Mühlthaler Gruppe (ebenfalls am linken Mangfallufer) und im Jahre 1902 eine Erweiterung der Mühlthaler Quellen fertiggestellt. Im Herbst 1912 wird die Reisacher Grundwasserfassung (auch Kaltenbachquellfassung genannt) vollendet und in Betrieb genommen werden.

Das Gebiet der Münchener Wasserbeschaffung liegt durchschnittlich ca. 100 m über dem Niveau des Stadtinnern, der Hochbehälter von Deisenhofen (an der Bahnstrecke München-Holzkirchen) ca. 60 m über dem Stadtinnern, so daß für die Zuleitung von der Quellfassung zum Hochbehälter, welche von den Gotzinger Quellen aus eine Länge von 33 km hat, noch ungefähr 40 m Gefälle zur Verfügung stehen. Die Zuleitung erfolgt daher ohne jeden Pumpenbetrieb durch die Wirkung des natürlichen Gefälles. Der Leitungsdruck im Stadtrohrnetz schwankt je nach der Stadtlage zwischen 20 und 50 m.

In geologischer Hinsicht haben wir im Mangfalltale eine Kiesschichte, deren Mächtigkeit an den Hochufern ca. 40 bis 45 m beträgt, an der Talsohle infolge der Erosionswirkung bedeutend schwächer ist und zwar in Reisach ca. 20 m, in Mühlthal nur ca. 4 m beträgt.

Da das atmosphärische Niederschlagswasser, soweit es nicht verdunstet, bei unseren Quellfassungen durch eine Kiesschichte von so erheblicher Mächtigkeit sickern muß, tritt eine vollkommene natürliche Filtration ein; daher ist die Reinheit unseres Wassers in chemischer und biologischer Hinsicht eine anerkannt vorzügliche. Irgendwelche künstliche Reinigung ist dementsprechend vollkommen unnötig. Der Härtegrad des Wassers, welcher sich nach der Menge

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