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Alte Bücher

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München und seine Bauten

Kanalisation

12. Kanalisation
K. Hofrat Baurat Max Niedermayer

Dieser Zweig des städtischen Tiefbaues hatte im Laufe der Zeit ähnliche Wandlungen, wie sie die meisten Städte aufzuweisen haben, zu durchlaufen. In alter Zeit diente der erste, durch den großen Angerbach und Pfisterbach, sowie durch den Färber- und Hofgrabenbach dargestellte Befestigungsgraben zur Aufnahme des städtischen Schmutz- und Meteorwassers; später nach Erweiterung des Burgfriedens, dessen Begrenzung durch den östlichen und westlichen Stadtgrabenbach festgelegt ist, wurden auch die neuen, künstlichen Wasserarme den gleichen Zwecken dienstbar gemacht, wobei durch bestehende Verbindung mit der Isar schon damals eine Abschwemmung in diesen Fluß stattfand. Sowohl das Meteorwasser als das Schmutzwasser aus den Haushaltungen und Gewerbebetrieben wurde ursprünglich mittelst der Straßenfloßrinnen, die später überdeckt und schließlich zu unterirdischen gemauerten Kanälen ausgebildet wurden, dem nächstliegenden Wasserlauf, dem Befestigungsgraben, zugeführt oder man machte sich die Durchlässigkeit des sand- und kieshaltigen Untergrundes zu Nutzen und leitete das Schmutzwasser in Versitz- oder sogenannte Schwindgruben. Fäkalien mögen aus den an den Bächen und Gräben gelegenen Häusern abgeschwemmt worden sein, an anderen Stellen wurden sie gleichfalls den Schwindgruben übergeben oder landwirtschaftlicher Verwendung zugeführt. Solange sich die Ausdehnung der Stadt in der Region der Wasserläufe bewegte, bereitete die Beseitigung der Schmutzwasser usw. keine allzu großen Schwierigkeiten; als jedoch zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Stadtgrenzen sich nach Westen und Norden hinausschoben, wurden die Vorflutverhältnisse schon ungünstiger und war man genötigt, bei der Neuanlage von Kanälen systematisch vorzugehen. Der Bau der unterirdischen gemauerten Kanäle wurde etwa 1812 zuerst in der Windenmacherstraße und auf dem Promenadeplatz in die Wege geleitet und im Verlaufe der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts mehr oder minder lebhaft fortgesetzt. Die Kanäle der früheren Zeit waren in primitiver Weise mit geraden Wänden und flachen Sohlen hergestellt, besaßen geringe Tiefenlage und teilweise ungünstige Gefällsverhältnisse. Der ungünstige Gesundheitszustand Münchens, der namentlich durch schwere Typhus- und Choleraepidemien, erstere

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