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Alte Bücher

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München und seine Bauten

Elektrizitätswerke

16. Elektrizitätswerke
Direktor L. Zell und Baurat R. Rehlen

Die Verwendung der Elektrizität für öffentliche Zwecke begann mit der versuchsweisen Anwendung vonBogenlampen zur Beleuchtung der öffentlichen Anlage an der Blumenstraße im Jahre 1888. Die Beleuchtung öffentlicher Straßen und Plätze mit Bogenlampen sollte dann zunächst in größerem Umfange in der Altstadt angewandt werden. Jedoch stand der Einführung der elektrischen Straßenbeleuchtung noch der Vertrag der Stadtgemeinde mit der privaten Gasanstalt vom Jahre 1883 im Wege. Durch eine Abänderung dieses Vertrages im Jahre 1891 schuf sich die Stadt das Recht, eine elektrische Zentrale von 300 ?8. zum Zwecke der öffentlichen Beleuchtung und ab 1893 auch zur Abgabe von elektrischer Energie an Private zu errichten. Dieser Vertrag enthielt die Bestimmung, daß die elektrische Zentrale mit Beginn des Jahres 1896 auf 600 PS. ausgebaut werden kann. Zur Gewinnung der hierzu nötigen Betriebskraft wurden vom Stadtbauamt im Verein mit Herrn Oskar von Miller Projekte ausgearbeitet, welche jedoch wegen der großen Kosten zurückgestellt wurden. Es wurden vorerst im Besitz der Stadtgemeinde befindliche Wasserkräfte dienstbar gemacht, welche die Stadtbäche der Isar zu liefern vermochten: zunächst die Wasserkraft des Brunnhauses am Katzenbach mit 75 PS., im Jahre 1893 die Wasserkraft des Auermühl- baches im Muffatbrunnhaus mit 165 PS., welcher eine Dampfanlage von 300 P8. Leistung angegliedert wurde. Durch Verlängerung des Auermühlbaches bis in die Maxi- miliansanlagen konnte eine weitere Gefällsstufe mit 500 P8. in dem im Jahre 1895 errichteten Maximilianswerk zur Verwertung gebracht werden.

Wie diese kleinen Anfangsunternehmungen unmittelbar durch die Stadtgemeinde in Angriff genommen wurden, so erfolgte auch der weitere größere Ausbau der Elektrizitätswerke als städtisches Unternehmen unter der Leitung und nach den Angaben von Baurat Uppenborn.

Zunächst erfuhr das Muffatwerk im Jahre 1895 eine erste, im Jahre 1898 eine zweite Erweiterung seiner Dampfanlage. Gleichzeitig wurde in den Kellerräumen des neuen Rathauses eine Batterieunterstation errichtet, welche zunächst zur Versorgung des Rathauses diente, später auch die umliegenden Bezirke mit Strom zu versorgen hatte.

Während bisher die Stromversorgung ausschließlich mit Gleichstrom, 2x110 Volt für Private und 650 Volt für Straßenbahn und Straßenbeleuchtung erfolgte, wurde bei

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