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München und seine Bauten

Ortsübliche Baumaterialien und Baukonstruktionen

Sonstige ortsübliche Baumaterialien, Baukonstruktionen und Techniken

2. Sonstige ortsübliche Baumaterialien, Baukonstruktionen und Techniken
Professor Eugen Hönig

Was die übrigen Baumaterialien anbelangt, so ist für das Baugewerbe vor allem wichtig die Beschaffenheit von Kies und Sand. Beide Materialien finden sich in und um München meist reichlich und in guter Beschaffenheit vor. Die dem Humus benachbarte Bodenschichte besteht gewöhnlich aus mehr oder weniger fest gelagerten, selten lockerem, mit Sand untermischtem Kies in Mächtigkeiten von 1—12 m. Der gewöhnliche Kies ist in der Regel ohne weiteres verwendbar und durch Werfen in brauchbaren Mauersand und Betonkies zu trennen. Das starke Vorkommen des Kieses bedingt die ausgedehnte Verwendung von Beton zu Mauern und Decken. Außer den Banketten sind die Umfassungswände der Untergeschosse meistens betoniert und sichtbar bleibende Sockel gewöhnlich in feinerem sogenannten Vorsetzbeton ausgeführt und gestockt. Eine umfangreichere Verwendung von sichtbar bleibendem Betonmauerwerk findet sich vereinzelt bei Geschäftshäusern, meistens jedoch nicht über die Höhe des untersten Stockwerkes hinaufreichend. In neuester Zeit sind auch einige Geschäftshäuser ganz aus Eisenbeton in sichtbar bleibender Materialwirkung errichtet worden. Eine Steigerung der Wirkung des Betonmaterials wird durch Verwendung von Klein- geschlägen an Stelle des Kieses erzielt. Dieser Steinbeton und zwar in Muschelkalkkleingeschläge ist in ausgedehntem Maße bei den Fassaden des Deutschen Museums verwendet, welches Bauwerk fast ausschließlich in Beton und Eisenbeton erstellt ist, in einem hier noch nicht dagewesenen Umfange. In der Form von versetztem Kunststein wird der Steinbeton sowohl zu äußeren wie inneren Baugliedern herangezogen, vereinzelt auch zu Mauerwerk in der Form von Betonsteinen. Bei der Konstruktion vonMassivdecken wird ebenfalls in der Hauptsache Beton verwendet. Daneben haben die mannigfachen Konstruktionen aus vollen oder hohlen Backsteinen ihrer vielen Vorzüge wegen ebenfalls eine starke Verbreitung gefunden, unter den letzteren besonders die Klein'sche Decke, die Securadecke, die Rettig-, Ackermann- und Westphaldecke.

Das hauptsächlichste Baumaterial in München bleibt der Backstein. Ergiebige Lehmlager von guter Beschaffenheit des Materials sind in und um München vorhanden. Man bedient sich in München immer noch der sogenannten Handziegel, da die Arbeitskraft der meist italienischen Hand

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