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Alte Bücher

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München und seine Bauten

Ortsübliche Baumaterialien und Baukonstruktionen

Sonstige ortsübliche Baumaterialien, Baukonstruktionen und Techniken

Altes und neues Ziegelformat oder sogenanntes bayerisches und Reichsformat bestehen nebeneinander, wohl nicht zum wenigsten aus dem Grunde, daß eine Umfassung von Ihr Stein in neuem Format wegen des strengen Klimas nicht gerne gewählt wird und selbst bei sonstiger Bevorzugung des neuen Formates Umfassungen von 1'/- Stein doch in altem Format hergestellt zu werden pflegen. Das strenge Klima mit seinen starken Temperaturschwankungen zwingt fast ausschließlich zur Anwendung von Doppelfenstern. — So groß auch die Fortschritte sind, welche die Verwendung des Schmiedeeisens im Hochbau erfahren hat, so ist doch auch wiederum eine teilweise Abnahme seiner Verwendung bei gewissen Baugliedern zu konstatieren. Die früher fast ausschließliche Verwendung von Eisen zu Umwehrungen ist großenteils dem Holz gewichen, welches bei gleicher Haltbarkeit billigere Herstellungs- und geringere Unterhaltungskosten bedingt. Ebenso kann beim Treppenbau das erfolgreiche Verdrängen der Eisentreppengeländer durch das Holzgeländer konstatiert werden. In neuerer Zeit findet mehr und mehr als Baumaterial der sogenannte Kalksandstein Verwendung. Freilich in der Hauptsache bei Bauten der Spekulation im Hinblick auf die dadurch erzielten Ersparnisse. Der Kalksandstein selbst ist ein nur wenig poröses Baumaterial, welches in bezug auf seine inneren Lufträume ungefähr dem guten Betonmauerwerk gleich zu achten ist, mit den bekannten Nachteilen gegenüber Wärme, Schallund Luftleitung. Sicher ist, daß der gebrannte Mauerziegel mit seinen außerordentlichen Vorzügen, deren vor- nehmlichstervielleicht seinestarkePorosität isßseine seitIahr- tausenden innegehabte Bedeutung durch das neue Baumaterial gewiß nicht verlieren wird. Es werden vielleicht gerade im Vergleich mit diesem neuen Baumaterial seine vielen Vorzüge so recht offenbar. Nicht ohne Interesse ist dieKonstatierung, daß neuerdings eine Technik derFassaden- terrakotta wieder aufgegriffen wird, wie sie schon König Max II. einzuführen bemüht war. Auch bei der Innendekoration ist eine zunehmende Neigung zur Verwendung von farbig glasierter Terrakotta vorhanden. Bon inneren Baukonstruktionen verdienen die Dachbodenestriche um deswillen Erwähnung, weil diese als feuersicher zu erachtenden Estriche nicht selten auf Balkendecken aufgebracht werden. Die mangelnde Ventilation des luftdicht abgeschlossenen Balkenholzes hat hier schon in vielen Fällen eine Zerstörung der Deckenbalken herbeigeführt. Es wird daher in neuerer Zeit die Ausführung von Estrichböden über Holzbalkenlagen entweder ganz vermieden oder die ersteren nur

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