Warning: Undefined array key "schrift" in /var/www/vhosts/stadtgeschichte-muenchen.de/httpdocs/archiv/buch/inhalt.php on line 4
Buch - <br /> <b>Warning</b>: Undefined variable $titel in <b>/var/www/vhosts/stadtgeschichte-muenchen.de/httpdocs/archiv/buch/inhalt.php</b> on line <b>78</b><br /> Raff Helene -

Alte Bücher

 Seite 41


So lang der alte Peter …

Der Schafflertanz

Nach einer grausigen Pestzeit waren, trotz des endlichen Erlöschens der Seuche, Furcht und Schrecken noch so groß, daß kein Mensch sich aus seiner Tür zu gehen traute und die Straßen wie ausgestorben verblieben. Da faßten, wie die Sage meldet, zuerst die Schäffler neuen Mut, zogen mit Trommeln und Pfeifen vor die Häuser und führten muntere Tänze auf, um das Volk zu erheitern und wieder mit Lebenslust zu erfüllen. Zum Andenken draran werden diese Tänze alle sieben Jahre wiederholt. Es werden dann zunächst gewählt: Der Umfrager, welcher sich erkundigt, wo getanzt werden soll, der Vortänzer, der einen mit Bändern geschmückten Stab hält, der Reifschwinger, auch „Hans" genannt, und der Nachtänzer oder Spaßmacher, außerdem 16 — 20 Schäfflergesellen. Die Kleidung besteht aus einer roten Jacke, weißer Weste, über die sich das schwarze Pestband hinzieht, schwarzen Beinkleidern, gelbem Vorfell oder Schurz, weißen Strümpfen und schwarzen Schuhen mit Silberschnallen. Den Kopf schmückt eine grüne Kappe mit weiß und blauen Federn. Grün umkränzte Bögen, auch Wein in einer Kanne nebst Gläsern tragen die Schäffler bei sich. Vor den Häusern, wo getanzt wird, führen sie mit ihren grünen bebänderten Reifen, die sie über sich halten, den künstlichsten Contretanz mit mannigfaltigen Figuren auf; die Hauptfigur heißt „der große Achter". Die Musik spielt dazu die Weise:

„Gretel in der Butten,
Wie viel gibst du Oar?"
„I gib net mehr, i gib net mehr,
Als uni an Kreuzer sechsi
Und um an Batzen zwoa."
„Und wenn du mir net mehr« gibst,
Als um an Batzen zwoa,
So bhalt du deine Butten
Un alle deine Oar!"

Bei einer anderen Figur bilden die Tänzer einen Ring um den HanS, den Reifenschwinger, der auf einem Fasse stehend, im Takt zwei Kugeln in die Höhe wirft und wieder auffängt. Hierzu spielt die Musik: „HanSl gea fort! Grell du aa! Hansl komm wieda! Grell du aa!" Der Reifenschwinger bedarf überhaupt besonderer Übung und Gewandtheit, da er am Schluffe ein volles Weinglas auf die innere Fläche seines Reifens sehen und mit diesem herumschwingen muß, ohne eS zu verschütten. Dies GlaS leert er hernach auf das Wohl der

 Seite 41