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Die bayerische Ruhmeshalle und die Collosalstatue Bavaria

1. Abschnitt. Die bayerische Ruhmeshalle, und die Colossalstatue Bavaria

statue Bavaria nach dem Modelle des unsterblichen Bildhauer's Ludwig von Schwanthaler, geboren in München 1802 und gestorben daselbst 1848, erhebt.

Sie ist eine Jungfrauengestalt von hehrer ehrfurchtgebietender Schönheit mit einem Kopfe voll des reinsten weiblichen Adels. Ihr Haar wallt aufgelöst nach altgermanischer Art den Rücken hinab. Ein Eichenkranz ziert die Schläfen. Die halbentblößte Brust ist mit einer Tunica von Pelz umschlungen, faltige Gewänder umhüllen züchtig den übrigen Körper bis auf die Zehenspißen. Die Linke hebt sie hoch empor mit einem Lorbeerkranz, dem Kranze des Ruhmes. In der Rechten hält sie das Schwert mit Lorbeerreisern ; ihr zur rechten sist ein 27 Schuh hoher Löwe. Ueber den vollkommen gelungenen Riesenguß dieses Colosses und über deſſen Aufrichtung 2. geschieht im II . Abſchnitte umständliche Erwähnung.

Das Piedestal selbst, 30 Schuh hoch, und an seiner Basis 24 breit, ruht auf drei Stufen und ist äußerlich mit geschliffenem Neubeurer- Granit verkleidet. An der Rückseite des Postaments ge= langt man durch eine Thüre zu einer sechs Fuß im Durchmesser haltenden steinernen Wendeltreppe, welche ins Innere der Statue führend, bis an die Kniegegend derselben emporsteigt. Bis auf diese Höhe ist, rings um die Wendeltreppe, der untere Theil ter Statue (mit Einschluß des Löwen) mit trockenen Steinabfällen und Schutt ausgefüllt ; von hier aus beginnt auch die leicht aus Eisen construirte eiserne bis in den Kopf der Statue aufsteigende Wendeltreppe. Im Piedestal sind außerdem noch senkrechte Kanäle für Blizableitungsdrähte angebracht. Am Aeußern desselben über der Thüre an der Rückseite wird eine kurze Inschrift den hohen Erbauer mit den Jahreszahlen der Grundsteinlegung und der Vollendung nennen.

Das Gebäude der Ruhmeshalle selbst, zu welchem am 12. Oktober 1843 der Grundstein gelegt ward, ist nach Leo v. Klenze's Entwurf; es erhebt sich in Hufeisenform auf einem 20′ hohen Unterbau zu beiden Seiten und hinter dem Standbilde der Bavaria. Acht und vierzig Säulen dorischer Ordnung sammt Capitäl 24′ hoch und unten 4 Fuß 4 Zoll im Durchmesser, umgeben das Gebäude, welches im Mittelflügel 214', an den Seitenflügeln aber 93 lang ist. Die ganze Höhe des Gebäudes, (inclus. Unterbau) beträgt von der Bodenlinie bis an den First 60' . Das Material zu demselben wurde in den königlichen Marmorbrüchen des Unterberges bei Salzburg gebrochen. Das Innere des Gebäudes anlangend, enthält dasselbe an der Spige der beiden Seitenflügel ein Wachzimmer, im Mittelbau aber die offene Halle, an deren Rückwand auf reichverzierten Consolen, die Büsten berühmter Bayern aufgestellt werden. In dieser Halle bleibt die Dachcon-

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