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München in guter alter Zeit

Viertes Kapitel - Im Angerviertel.

Folgen wir, vom Isarthor ausgehend, der inneren Stadtmauer in südwestlicher Richtung, so gelangen wir ganz nahe am Isarthor an eine Stelle der Westenriederstraße, an der Merians Stadtplan von 1613 einen hohen Thurm verzeichnet, übe dessen Verschwinden nichts zu finden ist. Der Volkmer'sche Plan seinerseits zeigt da, wo der dann das Thal kreuzende Isararm in die Stadt eintritt, also an dem äußersten Ende der des Radlstegs, einen Ausgang aus der Stadt und eine Ueberbrückung des Stadtgrabens, der ein später vermauertes Thor, dessen Thurm noch heute in die Westenriederstraße hereinragt, entsprach. Es hieß das Täcken- oder auch Färberthor. Weierhin am Vuktualienmarke sieht man auch noch ein Stück der alten Stadtmauer mit einem zinnenbekrönten Thurm aus der Zeit Ludwig des Bayern, in welchem die Neuzeit Wohnungen eingercihete hat.

Da, wo man vom Viktualienmarkt her in das Rosenthaö eintritt, stand an der Stelle des heutigen Schulhauses bis 1825 ein Palais des Grafeb Törring-Seefeld und hier schloß vordem ein Thurm, der sogenannte Seefeldbogen die Straße ab. Ganz nahe dabei gegen den nördlichenPavillon der heutigen Schrannenhalle führte ehemals das Schifferthor vor die Stadt. Es lag etwa 600Schritte dem Hause Nr. 8 an der Taschenthurmgasse gegenüber undihm entsprach jenseits des Stadtgrabens das spätere Einlaßtor.

Das Schifferthor aber spielt in der Geschichte Münchens und Bayerns eine nicht unwichtige Rolle.

Nach dem Tode ihres Vaters Johann im Jahre 1397 geriethen nämlich die Herzöge Enst und Wilhelm mit uhren Vettern Stephan dem Kneyssel und seinem Sohne Ludwig dem Gebarteten von Bayern-Ingolstadt, welche München für sich alleine beanspruchten, in Streit. In München aber standen 1397 die gemeinen Bürger gegen das drückende Regiment des aristokratisch zusammen gesetzten Rathes auf, entrissen ihm das Regiment und vertrieben ihm das Regiment und vertrieben dessen Mitglieder unter Entziehung ihres Vermögens aus der Stadt. Inzwischen vertrugen sich die vier Herzöge und die ganze Landschaft huldigte ihnen; nur die Münchner verlangten von Ernst und Wilhelm Genehmigung ihres Vorgehens gegen ihren vorigen Rath und schlossen, als diese nicht darauf eingingen, ein Bündniß mit den Ingolstädter Herzog Ludwig dem Gebarteten und es begann offene Fehde. Schlüßlich aber gaben die Münchner Herzöge nach und kehreten 1399 in ihre Resiedenzstadt zurück. Die in München herrschende Partei aber ließ dei Bürger Thomas Haidvolk, Konrad Triener und Ulrich Strohmayer wegen Verschwörung gegen den Stadtfrieden hinrichten. Drei Jahre später wurde das Land in Bayern.Ingolstadt, Bayern-München und Bayern-Straubing getheilt und

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