Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Name | Mietshaus |
Architekt | Widmann Johann |
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Stadtbezirk | 3. Maxvorstadt |
Straße | Adalbertstraße 53 |
Jahr Fertigstellung | 1883 |
Kategorie | Kategorie |
Die Flächen der heutigen nördlichen Maxvorstadt bestanden bis in die 80er Jahre des 19. Jh. aus Wiesen, vereinzelten Äckern und zahlreichen Gärtnereien. Die Zunahme der Bevölkerung brachte Neuausweisungen auch und gerade zwischen dem alten Schwabing und dem nördlichen Stadtrand Münchens mit sich. Die Bodenpreisteuerung und neue baurechtliche Rahmenbedingungen ergaben ungeahnte Möglichkeiten zu Wertschöpfung und Spekulation. Nicht selten erwarben Bauunternehmer große Flächenkontingente, ließen diese parzellieren und erbauten ganze Straßenzeilen Zug um Zug, so auch Baumeister Johann Widmann. Der Magistrat schrieb vor, zunächst die Häuser in Ecklage aufzuführen, da diesen eine hohe städtebauliche Bedeutung zukommt. 1881 maß man die Grundlinien für den Eckbau Adalbertstraße 53 in freies Feld ein. Der Neurenaissancebau erstreckt sich mit drei Achsen an der Schraudolphstraße und mit fünf Achsen entlang der Adalbertstraße. Die Fünfachsigkeit sollte Johann Widmann auch bei den 1900-01 entstandenen Folgebauten an der Adalbertstraße 49 und 51 als verbindlich aufgreifen. Widmann legte das Stiegenhaus in den Hofwinkel vor eine tiefe Einklinkung der Grundlinien. Der Zugang erfolgt von der mittleren Achse der Fassade an der Adalbertstraße her, ein hohes Tonnengewölbe überfängt den Hauseingang, den Niveauunterschied ins Hochparterre vermittelt ein Zwischenpodest. (Das Stiegenhaus beschreibt ein gestrecktes Sechseck mit langrunder Laterne.) Gemäß Eingabeplan befinden sich in jeder Etage zwei Wohnungen. Das Erdgeschoss ist mit einer Putzrustika versehen, die Blankziegel-Fassade wird von Eckrustiken gegliedert. Putzrahmen umgeben die Fenster. Ein Turmerker setzt über dem in der mittleren Achse liegenden Zugang an der Adalbertstraße an, überspannt das 1. Obergeschoss bis über die Traufe hinweg und wird von einem formal entsprechenden Türmchen mit Zeltdach bekrönt. Der mittleren Achse an der Schraudolphstraße wurde ein Flacherker vorgelegt, der vom unteren Gurtgesims bis zum erstaunlich dicht überlieferten Dachgesims reicht und über einem rustizierten Blendbogen vor dem Erdgeschoss anhebt. (Bei Haus Nr. 51: Erneuerung der Fenster 1977; durchgreifende Renovierung der Fassade, Nachbau der bauzeitlichen Kastenfenster/Drittbestand 1993-95, erneute Instandsetzung der Fenster 2004; bei Nr. 53: Renovierung der Fassade 1993.)
Denkmalamt