Stadtgeschichte München

Denkmalamt

Das Mietshaus wurde 1910-11 von Max Neumann für den Bildhauer Moritz Ungar auf zuvor unbebautem Grund errichtet. Es steht mit seiner Schmalseite an der Adalbertstraße. Der Zugang an der westlichen Längsseite erschloss - gemäß Eingabeplan - über das risalitartig vorgebaute Treppenhaus eine großzügige Wohnung in jedem Stockwerk. Die Fassaden bestechen durch ihre „ernüchterte“ Auffassung jugendstiliger Gestaltungselemente. (Beim Luftangriff vom 7.1.1945 wurde das Gebäude bis zum 2. Obergeschoss herunter erheblich beschädigt.) Hochparterre, 2. und 3. Obergeschoss werden von monumentalen Lisenen Übergriffen, ein grobes Gebälk sockelt das 3. Obergeschoss auf. Und ebenso wuchtig wird der Hauptakzent in der Fassade zur Adalbertstraße instrumentiert: zwar sind hier Fenstergruppen im konvex ausbauchenden Bodenerker zusammengefasst, doch ist dieses Motiv, das sich vom Dynamisierungswunsch im Jugendstil herleitet, ganz im Gepräge eines klassizisierenden Jugendstils gewissermaßen zu alter Strenge versachlicht. Die nur mehr applikative Stuckzier, die sich ursprünglich auf den Putzlisenen befand, wurde weggeglättet. Die Gauben und Dachhäuser der Dachwohnungen bilden im Mansarddach eine eigene Dachlandschaft aus - ergänzende Dachgeschossausbauten erfolgten 1977 und 1985. Teile der Einfriedung sind original erhalten.

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