Stadtgeschichte München

Denkmalamt

Der Bauunternehmer Josef Kalb arbeitete ab 1893 bis zum Ende des Jahrhunderts intensiv mit dem Wegbereiter des Jugendstils, Martin Dülfer, zusammen (vgl. u. a. die Bauten Liebigstraße 37, 39,41 und Reitmorstraße 23, 25). Zwar sind die Pläne für den 1898 auf eigens eingemessener Parzelle in den Formen eines klassizisierenden Jugendstils errichteten Spekulationsbau an der Adalbertstraße 98 von Dülfer nicht signiert, doch sprechen die Vorentwürfe eine gestalterische Sprache, die nur sein Büro als Urheber annehmen lässt. Ein in die östliche Seitenfassade gesteckter Hauszugang führt über ein Zwischenpodest in das an den Hofwinkel gelegte Treppenhaus, das zwei Wohnungen unterschiedlichen Zuschnitts erschließt. Ein pylongleicher, mächtig herausgestellter Eckrisalit dominiert das Fassadenbild. Ihm sind Ziergiebel und ein Tholos mit flacher Kupferhaube aufgesetzt. In dessen abgerundeter, südöstlicher Ecklisene findet sich auf Höhe des 1. Obergeschosses eine Josephsfigur mit Jesuskind, von kupferner Spitzhaube überdacht. Von der ehemals reichen Stuckzier sind keine Details mehr vorhanden. Die Wiederherstellung nach einer eingreifenden Zerstörung des Hauses im Luftkrieg (1944 war das Atelier ausgebrannt) zog eine Veränderung der Strukturen im Dach- und 3. Obergeschoss sowie geglättete Fassaden nach sich. Das heutige Erscheinungsbild bezeugt die alte Pracht nur mehr rudimentär. (Erneuerung der Dachhaut und Restaurierung des Eckturmes 1987; Instandsetzung des Treppenhauses 2000-01.)

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