Münchner Bauwerke

Schöner Turm

Achtung

Bauwerk nicht mehr vorhanden
Name Schöner Turm
Weitere Namen Schöner Turm, Oberes Tor, Chaufringertor
Stadtbezirk 1. Altstadt-Lehel
Stadtbezirksteil Kreuzviertel
Straße Neuhauser Straße 28
Jahr Baubeginn 1239
Jahr Fertigstellung 1239
Jahr Abbruch 1807
Kategorie Erste Stadtmauer  
Suchbegriffe Schöner Turm Oberes Tor Chaufringertor 

Plan


Beschreibung

Das Obere Tor in der heutigen Kaufingerstraße 28, vor dem Geschäftshaus der Firma Hirmer, war neben dem Unteren Tor eines der wichtigsten Zolltore Münchens. Nach dem Bau der äußeren Stadtmauer verlor es seine Funktion und wurde 1479/84 neu gebaut, mit einem Spitzhelm und aufwendiger Bemalung, die ihm den Namen „Schöner Turm“ einbrachte. 1508/10 wurde die dritte öffentliche Uhr Münchens installiert. Nach schweren Schäden durch eine französische Granate wurde das Tor 1807 abgerissen. Heute erinnert eine Pflastermarkierung und eine Statue am Geschäftshaus an den Standort und die Geschichte des Tors.


title=Schöner Turm - Neuhauser Straße -
Schöner Turm Neuhauser Straße
Urheber: Steinlein Gustav

 

Weitere Bilder
 - Gedenktafel für den Schönen Turm

Gedenktafel für den Schönen Turm

Sagen & Geschichten

Der schöne Thurm.

Seit alter Zeit her führte aus der innern Stadt von der Kaufingergasse in die Neuhausergasse ein Thorthurm, welcher früher Kufringerthor, dann später der öde Thurm, und als er im Jahre 1479 wegen Baufälligkeit theilweise abgetragen und in verschönerter Gestalt mit Malereien geschmückt wieder aufgebaut war, der schöne Thurm genannt wurde. Unter diesen Freskogemälden befand sich ein prächtiger Zug des Kaisers mit dem Adel und der Ritterschaft, wie man aus den noch erhaltenen Abbildungen desselben ersehen kann.

Im Jahre 1807 wurde dieser schöne Thurm zur Erweiterung der engen Passage eingerissen. Einige Tage vor dem Beginne des Abbruches wurden die Bewohner der nächstgelegenen Häuser in der Nacht durch großen Lärm und Trompetengeschmetter aufgeweckt, und man hörte, jedoch ohne etwas zu sehen, vom schönen Thurm aus gegen das Karlsthor zu unter lautem Befehlrufe den Abzug gespenstischer Reiter, deren Harnische weithin durch den Wind rasselten, wobei von Hufestritten der Pferde die Straße erdröhnte.

Mayer - Münchner Stadtbuch (1868)