Münchner Friedhofsportal

geboren 20.10.1887 (Karlsruhe)
gestorben 30.10.1969 (München)
Berufsgruppe Literaten (Kunst und Kultur)
Beruf Zeichner Illustrator Übersetzer Schriftsteller
Personenverzeichnis Alastair, Voigt Hans-Henning von  
Friedhof Waldfriedhof - Alter Teil
Lage 234-W-4
Wikipedia Hans-Henning_von_Voigt
Hans-Henning von Voigt wurde 82 Jahre alt.

Hans-Henning von Voigt, auch Hans-Henning Baron von Voigt-Alastair, Pseudonym Alastair, war ein deutscher Künstler, Zeichner, Illustrator, Übersetzer und Schriftsteller.

Die Rolle seiner Kindheit, die an ein Kaspar-Hauser-Schicksal erinnert, dürfte sich auf seine psychische Entwicklung ausgewirkt haben. Er versuchte sein wurzelloses Schicksal zu verbergen und zu mystifizieren, das er als Inbegriff der Heimatlosigkeit verstand und dem er in seiner Kunst beispielhaften Ausdruck zu verleihen suchte. Daher wahrscheinlich die Unruhe eines immer auf Durchreise befindlichen, daher seine verschiedenen Pseudonyme, die immer erneute Verschleierung seiner Identität bis hin zur Verdunklung seiner Herkunft, das Verstecken seiner selbst in merkwürdigem Kontrast zu seiner ästhetizistischen Selbstinszenierung. Ein „zarter, zerbrechlich wirkender Mann“, ohne Heimat, ein Unbehauster – selbst in der Sprache, er beherrschte wenigstens vier Sprachen perfekt: Englisch und Französisch, aus denen er übersetzt hat und die ihm am vertrautesten waren, sowie Deutsch und Spanisch. Eine eigentliche Muttersprache hatte er nicht.

Alastairs Zeichnungen – seine eigentliche und herausragende Kunst – verleugnen nicht ihre Herkunft aus dem Jugendstil, sie haben vieles mit den Zeichnungen Beardsleys gemeinsam. Sie erinnern an japanische Holzschnitte und erscheinen durchdrungen von der Liebe zur Perfektion. Auffällig in vielen Werken Alastairs sind die Gewänder seiner dargestellten erotisierenden Figuren und die Verzerrung der Perspektive in ein flaches Bild, scheinbar magisch angezogen von edlen Stoffen, Seide, Brokat, Samt, Chiffon, Pelzen und Spitzen. Er bevorzugt häufig starke (großflächige) Schwarz-Weiß-Kontraste, was im Hinblick auf die häufige Reproduktionstechnik bei Illustrationen vorteilhaft ist. Er wurde als der „brillante Stiftsticker“ („brilliant pen-embroider“) charakterisiert, der mit feiner Feder Spitzen aufs Papier haucht, Flächen sorgfältig mit den zartesten schwarz-weiß kontrastierenden Mustern bedeckt.[6] Typisch sind auch die oft organisch wirkenden Ornamente und geschwungenen Linien in seinen Bildern. Er wird in seinen stilistischen Mitteln als ein typischer Künstler aus der kurzen Epoche des „Fin de Siècle“ und der „Décadence“ gekennzeichnet.

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Literatur

3980221105 -

Grab aufgelassen!