Stadtgeschichte München

Maximilian von Podewils-Dürniz: Ein Leben für Bayern und Europa

Maximilian von Podewils-Dürniz (1845–1922) entstammte dem pommerschen Adelsgeschlecht Podewils und wurde in eine Familie mit tiefer Verankerung im bayerischen und europäischen Staatsdienst geboren. Sein Großvater war Kommandant der Festung Germersheim, und seine Mutter stammte vom Staatskanzler Franz Xaver Josef von Unertl ab. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften in München und Tätigkeiten im bayerischen Staatsdienst wurde er 1881 Legationssekretär in Berlin. Er diente später als Gesandter in Italien und Österreich-Ungarn und erlangte hohes Ansehen in der Diplomatie.

1902 wurde Podewils-Dürniz bayerischer Innenminister und übernahm 1903 den Vorsitz im Ministerrat. Seine Amtszeit war geprägt von politischen Reformen wie der Demokratisierung des Landtagswahlrechts (1906) und des Gemeindewahlrechts (1908), um der wachsenden Sozialdemokratie entgegenzukommen. Er galt als enger Vertrauter des Prinzregenten Luitpold, wurde jedoch 1912 abgelöst, als die Parlamentarisierung Bayerns begann. Nach seiner politischen Karriere vertrat Podewils Bayern 1918 bei den Friedensverhandlungen von Brest-Litowsk und wirkte später an der Festlegung der Grenzen in Oberschlesien mit. Mit seiner diplomatischen und politischen Arbeit prägte er Bayerns Stellung in einer Zeit tiefgreifender Veränderungen.