Münchner Friedhofsportal

geboren 15.10.1861 (München)
gestorben 20.10.1915 (München)
Berufsgruppe Literaten (Kunst und Kultur)
Beruf Literat Schriftsteller
Personenverzeichnis Ruederer Josef 
Friedhof Waldfriedhof - Alter Teil
Straßenbenennung Josef-Ruederer-Platz *0
 Josef-Ruederer-Straße *1962
3. Maxvorstadt - St. Benno
KünstlerBehn Fritz
Lage 38-W-30A/B Doppelwald
Wikipedia Josef_Ruederer
Die Grabstätte ist als Städtisches Ehrengrab eingetragen
Josef Ruederer wurde 54 Jahre alt.
Nach Josef Ruederer wurde die Straße Josef-Ruederer-Straße benannt.

Ruederes Vater besaß in München ein Bankgeschäft, war Mitbegründer und Großaktionär der Löwenbrauerei sowie portugiesischer Generalkonsul und gehörte somit also zu dem Großbürgertum der Stadt. Seine Mutter stammte aus einer reichen Bierbrauerfamilie. Josef Ruederer machte nach seiner Gymnasialzeit ein Bankvolontariat, anschließend studierte er in Berlin Geschichte und promovierte zum Dr. phil. 1888. Auf Grund einer gescheiterten Patentsache verlor er einen Großteil seines Vermögens und zog nach Farchant bei Garmisch. Er wandte sich der Schriftstellerei zu und kehrte nach München zurück. Er gehörte zum Umfeld der Münchner Sezession und hatte Kontakte zur Zeitschrift Die Gesellschaft. 1901 war er Mitgründer des Kabaretts Die Elf Scharfrichter.

In den Romanen und Komödien vor dem Ersten Weltkrieg prangerte er den sittlichen Verfall in der Stadt, die Korruption, Heuchelei, das „Schnackerlhafte“ der Oberbayern an. Er ging somit auf Konfrontation mit Ludwig Thoma, der ihn als „allem Ländlichen fernstehenden Städter“ beschrieb, der schon die einfachsten Dinge falsch und unvollkommen wiedergibt.

Im Weltkrieg stand Ruederer der deutschen Sache kritisch gegenüber und begann ein mehrbändiges Romanwerk, dessen ersten Teil er 1915 kurz vor seinem Tod fertigstellte. Er wurde 1916 als Das Erwachen veröffentlicht, 1962 nochmal als Weißblaue Achtundvierziger. In diesem Roman schildert er die Entwicklung Münchens zur Zeit König Ludwig I.

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Ruederer Josef
Josef Ruederer
Bildrechte: Gemeinfrei (Wikipedia 2017) Lovis Corinth: Porträt von Josef Ruederer, 1904
Ruederer Josef
Josef Ruederer
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grab - Ruederer Josef, CC BY-NC 4.0