Münchner Friedhofsportal

geboren 16.09.1917 (Orenburg (Russland))
gestorben 13.07.1943 (München)
Berufsgruppe Politische Opfer (Opfergruppe)
Beruf Politische Opfer Widerstandskämpfer Student der Medizin
Suchbegriffe Weiße Rose 
Personenverzeichnis Schmorell Alexander 
Friedhof Friedhof am Perlacher Forst
Straßenbenennung Schmorellplatz *1946
18. Untergiesing - Harlaching - Harlaching
Lage 76-1-26
Wikipedia Alexander_Schmorell
Alexander Schmorell wurde 26 Jahre alt.
Nach Alexander Schmorell wurde die Straße Schmorellplatz benannt.

Alexander Schmorell war Mitbegründer der Widerstandsgruppe Weiße Rose. In der russisch-orthodoxen Kirche wird er seit Februar 2012 als Neumärtyrer verherrlicht und daher auch Alexander von München genannt.

Alexander Schmorell entstammte der Familie des ostpreußischen Pelzhändlers Karl-August Schmorell (1832–1902), die seit 1855 in der am Ural liegenden Stadt Orenburg ansässig war, dort Ämter in der Stadtverwaltung bekleidete und Industriebetriebe wie Brauereien und Fabriken für chirurgisches Material besaß. Seine russische Mutter Natalja Wwedenskaja war die Tochter eines orthodoxen Priesters und ließ Alexander russisch-orthodox taufen. Als er zwei Jahre alt war, starb sie während des Bürgerkriegs an Typhus. Mit seinem Vater, dem deutschen Arzt Hugo Schmorell, und dessen zweiter Frau Elisabeth, geborene Hoffmann (1892–1982), emigrierte Alexander 1921 im Alter von vier Jahren nach München. Das russische Kindermädchen zog mit nach Deutschland. Sie nahm in seiner Entwicklung die Stelle der verstorbenen Mutter ein. Da sie kaum Deutsch sprach, wuchs Alexander Schmorell zweisprachig auf.

Er besuchte 1935 gemeinsam mit Christoph Probst das Neue Realgymnasium in München. Nach seinem Abitur 1936 wurde er zum Reichsarbeitsdienst im Allgäu eingezogen und leistete seit November 1937 den Militärdienst bei der Reitenden Artillerie der Wehrmacht ab, wobei er bereits mit dem Nationalsozialismus in Konflikt gekommen sein soll. 1938 nahm er als Soldat beim Anschluss Österreichs und anschließend am Einmarsch der Wehrmacht in die Tschechoslowakei teil. Nach seinem Wehrdienst begann der auch künstlerisch begabte Schmorell auf Anregung seines Vaters im Sommersemester 1939 ein Medizinstudium in Hamburg, wo er Traute Lafrenz kennenlernte. Im Sommer 1940 musste er als Sanitätsunteroffizier am Frankreichfeldzug teilnehmen.

Grab der Familie Schmorell in München Im September 1940 kam Schmorell zur Weiterführung des Studiums zurück nach München. Er wurde der 2. Studentenkompanie der Medizinstudenten (Bergmannstraße) zugeteilt, wo er Ende Juni 1941 Hans Scholl und ab Sommersemester 1942 auch Willi Graf kennenlernte. Im Herbst 1941 lernte er Lilo Ramdohr bei privaten Zeichenkursen des Ateliers von Hein König in Schwabing kennen und wurde Privatschüler bei Lilo Ramdohrs Nachbarn, dem Bildhauer Karl Baur, in

der Prinzenstraße in Neuhausen.

Nach der Verhaftung von Christoph Probst und den Geschwistern Scholl versuchte Schmorell mit Unterstützung verschiedener Bekannter und mit einem gefälschten Pass über Schloss Elmau in die Schweiz zu fliehen, was aber nicht gelang. So kehrte er nach München zurück und wurde am 24. Februar 1943, dem Tag der Beerdigung seiner Freunde, in einem Luftschutzkeller am Habsburgerplatz in München erkannt, denunziert und verhaftet. Zuvor war er zur öffentlichen Fahndung ausgeschrieben und auf seine Ergreifung eine Belohnung in Höhe von 1.000 RM[5] (entspricht heute ungefähr 4.100 EUR[6]) ausgesetzt worden.

Schmorell wurde am 19. April 1943 im zweiten Prozess gegen die Weiße Rose vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Im Alter von 25 Jahren wurde er am 13. Juli 1943 zusammen mit Kurt Huber im Gefängnis München-Stadelheim durch das Fallbeil hingerichtet. Schmorells Leichnam wurde auf dem Friedhof am Perlacher Forst im Grab Nr. 76-1-26 beigesetzt.

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Literatur

3980221105 -
Schmorell Alexander
Alexander Schmorell
Bildrechte: Angelika Knoop-Probst, Nicoasc contribs), A.schmorrell.drawing, CC BY 3.0
Schmorell Alexander
Alexander Schmorell
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grab - Alexander Schmorell, CC BY-NC 4.0

Denkmäler in München

Geschwister Scholl

Geschwister Scholl
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(2013)

Flugblattaktion der „Weißen Rose“

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(1987)56

Gedenktafel - Weiße Rose

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Orleansstraße

Gedenktafel - Weiße Rose

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Geschwister-Scholl-Platz
(1946)56

Gedenktafel - Weiße Rose

Gedenktafel - Weiße Rose
Prielmayerstraße
(1993)63