Münchner Friedhofsportal

geboren 16.04.1838 (Pest)
gestorben 19.01.1919 (München)
Berufsgruppe Maler (Kunst und Kultur)
Beruf Kunstmaler
Personenverzeichnis Wagner Alexander 
Friedhof Alter Südlicher Friedhof
Lage 30-13-7
Wikipedia Sándor_Wagner
Deutsche Biographie sfzW0322
Die Grabstätte ist als Städtisches Ehrengrab eingetragen
Sándor Wagner wurde 81 Jahre alt.

Sándor Wagner war der Sohn des gleichnamigen Notars und Bezirksrichters Sándor Wagner (1800–1843) und dessen Frau Maria Katharina Raits (* 1803). Das Paar hatte noch eine ältere Tochter Mária (* 1833).[1]

Am 17. Mai 1864 heiratete Wagner Bertha Oldenbourg, Tochter eines Münchner Verlegers. Sie starb 1869 kurz nach der Geburt ihres dritten gemeinsamen Kindes. Wagners Sohn Alfred (* 1866) wurde trotz künstlerischer Ambitionen Premierlieutenant im Bayerischen Artillerie-Regiment. Außerdem hatte Wagner zwei Töchter, Pauline (* 1867) und Bertha (1869–1891). Am 11. März 1874 heiratete er die jüngere Schwester seiner verstorbenen Frau, Marie Oldenbourg. Aus dieser zweiten Ehe gingen keine Kinder hervor.

Ersten Kunstunterricht erhielt Wagner an dem Evangelischen Gymnasium in seiner Geburtsstadt Pest. Mit 15 Jahren brach er den Schulbesuch ab und ging bei dem Genre- und Historienmaler Henrik Weber (1818–1866) in die Lehre.[3] Ab 1854 besuchte er die Wiener Akademie, wo er die Malklasse belegte und unter anderem ein Schüler von Karl von Blaas war. Mit seinem Mitschüler Alexander von Liezen-Mayer schloss Wagner eine langjährige Freundschaft. Zusammen gingen sie zum Studium nach München, wo Wagner sich 1856 an der Münchner Kunstakademie immatrikulierte. Zunächst belegte er die Antikenklasse, dann lernte er bis 1864 bei Carl Theodor von Piloty. Nach seinem Eintreffen in München schloss sich Wagner dem Künstlerkreis um Franz von Lenbach an. Die Gruppe unternahm häufig Studienreisen nach Aresing und Umgebung, wo sie Motive für bäuerliche Genre-, Tier und Landschaftsbilder fand.

Während des Studiums bei Piloty schuf Wagner 1859 sein erstes historisches Monumentalgemälde, das die Selbstaufopferung des Titus Dugović thematisiert. Er bewarb sich mit dem Werk bei einem Wettbewerb des Pester Kunstvereins, der es daraufhin für die Nationalgalerie aufkaufte. Vier Jahre später erhielt Wagner für sein Gemälde Isabellas Abschied von Siebenbürgen internationale Anerkennung. Auch seine Fresken im Bayerischen Nationalmuseum (1862/1863) und im Redoutengebäude Vigadó in Pest (1864) trugen zu seinem wachsenden Erfolg bei.

1864 und 1866 unternahm Wagner Studienreisen nach Italien und Spanien.[6] 1866 vermittelte ihm Direktor Wilhelm von Kaulbach eine Stelle an der Münchner Kunstakademie als Unterlehrer des Professors Hermann Anschütz. Am 10. Februar 1869 wurde Wagner selbst zum ordentlichen Professor der Maltechnik an der Akademie ernannt. Um das Amt anzutreten, musste er seine ungarische Staatsbürgerschaft aufgeben. Ein Besuch der von Wagner geleiteten Malklasse für Fortgeschrittene war Vorbereitung und Voraussetzung für die Aufnahmeprüfung der begehrten Piloty-Klasse. Zu Wagners Schülern gehörten unter anderem Mihály von Munkácsy, Pál Szinyei Merse, Pál Vágó, Gyula Aggházy, Gyula Stetka und Jenö Gyárfás.

Wagners Popularität als Maler äußerte sich unter anderem in königlichen Aufträgen, so saß ihm Kaiserin Elisabeth 1866 in Wien Model für ein großformatiges Porträt.

Für seine Leistungen wurde Wagner 1898 mit dem Ritterkreuz des Ordens der Bayerischen Krone beliehen. Damit verbunden war die Erhebung in den persönlichen Adelsstand und er durfte sich nach der Eintragung in die Adelsmatrikel Ritter von Wagner nennen.[9] 1910 verlieh ihm Prinzregent Luitpold das Komturkreuz zu diesem Orden. Gleichzeitig versetzte er Wagner in den Ruhestand.

1919 starb Wagner in München. 1920 fand eine Nachlass-Ausstellung im Glaspalast München statt.

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Literatur

3980221105 -
398114256X -
Wagner Sándor
Sándor Wagner
Bildrechte: unknown (Walla?, Baki Péter: A Vasárnapi Újság metszői, rajzolói (1854-1921)), Wagner Sándor, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons