Münchner Friedhofsportal

geboren 15.04.1871 (Ruppertshofen)
gestorben 08.04.1959 (Althegnenberg)
Berufsgruppe Wissenschaftler (Wissenschaftler)
Beruf Wissenschaftler
Personenverzeichnis Zenneck Jonathan 
Friedhof Friedhof Bogenhausen
Straßenbenennung Zenneckbrücke *1959
5. Au-Haidhausen - Deutsches Museum
Lage 3-1-103
Wikipedia Jonathan_Zenneck
Jonathan Zenneck wurde 88 Jahre alt.
Nach Jonathan Zenneck wurde die Straße Zenneckbrücke benannt.

Jonathan Adolf Wilhelm Zenneck war ein deutscher Physiker, Funkpionier, Ionosphären-Forscher und Miterfinder der Kathodenstrahlröhre.

Von 1895 bis 1905 war Zenneck Assistent bei Ferdinand Braun in Straßburg. Zusammen mit Braun entwickelte er 1897 die Kathodenstrahlröhre, die später auch Braunsche Röhre genannt wurde. Ab 1898 bis 1900 nahm Zenneck in Cuxhaven die ersten Versuche auf deutschem Boden mit drahtloser Telegrafie vor (siehe auch Küstenfunkstelle). Zenneck gilt daher als Pionier der deutschen Funktechnik. Zur Fortsetzung der Arbeiten wurde 1901 die Gesellschaft für drahtlose Telegrafie, System Prof. Braun und Siemens & Halske mbH gegründet (siehe Telefunken). 1905 wurde Zenneck als außerordentlicher Professor an die Technische Hochschule Danzig berufen. 1913 wechselte er an die Technische Hochschule München.

Während des Ersten Weltkriegs wurde er vom Auswärtigen Amt in die Vereinigten Staaten beordert, um als Gutachter amerikanische Patent-Einsprüche abzuwehren, die gegen die einzige deutsche Funkverbindung in die Vereinigten Staaten erhoben worden waren. Nach dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Ersten Weltkrieg wurde Zenneck als deutscher Reserve-Offizier in ein Kriegsgefangenenlager eingeliefert. Erst 1920 kam er nach Deutschland zurück. Einen Ruf an die Universität Würzburg lehnte er ab.

Ab 1930 untersuchte er mit seinen Schülern die Ausbreitung der Kurzwelle. Mit Georg Goubau unternahm er als Erster in Deutschland Echolotungen der Ionosphäre und wurde damit Vater dieses auch geophysikalisch wichtigen Gebietes. Seine Forschungsgruppe auf der Funkstation am Herzogstand, die zunächst der Technischen Universität München, später der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt angehörte, hat von 1937 bis 1946 fortlaufend Vertikalprofile der Elektronendichte gemessen.

1901 verfasste er den Artikel Gravitation in der Enzyklopädie der mathematischen Wissenschaften. In den 1930er Jahren interessierte er sich für Raumakustik: Eine Arbeitsgruppe entwickelte Methoden zur Erfassung störender Reflexionen, die durch Stoffbespannungen eliminiert wurden. Damit wurde u. a. die sehr schlechte Akustik des Münchener Prinzregententheaters erheblich verbessert.

Zenneck ist Autor des ersten deutschen Lehrbuchs der drahtlosen Telegraphie (späterer Mitautor Hans Rukop) und war Herausgeber der Zeitschrift für Hochfrequenztechnik und Elektroakustik. Seine zahlreichen Schüler haben wichtige Beiträge zur Hochfrequenztechnik, technischen Akustik und Erforschung der Ionosphäre geleistet.

Nach dem Rücktritt Oskar von Millers im Mai 1933 wurde Zenneck, zeitweise zusammen mit Hugo Bruckmann, Leiter des Deutschen Museums. Mit Hereinnahme von Fritz Todt in den Vorstandsrat und dem Auftrag an diesen, eine neue Straßenbauausstellung aufzubauen sowie der ebenfalls 1938 eröffneten neuen Automobilausstellung wurde die Kooperation mit dem NS-Staat zunehmend sichtbar. Als Mitglied der DNVP gab es bei Zenneck durchaus Schnittmengen politischer Übereinstimmungen. Da er aber nie der NSDAP beitrat, konnte er nach 1945 bis 1953 im Amt bleiben. So fiel auch die teilweise Wiedereröffnung des Museums 1948 noch in seine Amtszeit.

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Literatur

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Zenneck Jonathan
Jonathan Zenneck
Bildrechte: Redober, ZenneckJ1951, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
Zenneck Jonathan
Jonathan Zenneck
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grab - Jonathan Zenneck, CC BY-NC 4.0