Münchner Friedhofsportal

geboren 22.06.1932 (Isfahran, Iran)
gestorben 25.10.2001 (Paris)
Berufsgruppe Schauspieler (Kunst und Kultur)
Beruf Schauspielerin Kaiserin
Suchbegriffe Soraya Kaiserin von Persien 
Personenverzeichnis Esfandiary-Bakhtiary Soraya  
Friedhof Westfriedhof
Lage 143-A-17
Wikipedia Soraya_Esfandiary_Bakhtiary
Soraya Esfandiary-Bakhtiary wurde 69 Jahre alt.

Soraya entstammte väterlicherseits einer der vornehmsten persischen Familien. Ihr Vater, Fürst Khalil Esfandiary Bakhtiary (1901–1983), stammte in gerader Linie von der mächtigen Stammesfürstenfamilie der Bachtiaren-Nomaden ab und war von 1951 bis 1961 Kaiserlich-Iranischer Botschafter in Deutschland. Ihre Mutter war die Berlinerin[1] Eva Karl[2] (1906–1994), eine in Moskau geborene Verkäuferin,[3] deren Großvater das russische Waffenwesen reorganisiert hatte.[4] Sorayas Eltern hatten sich während Fürst Khalil Esfandiary Bakhtiarys Studium in Berlin kennengelernt.

Soraya wuchs in Berlin und Isfahan auf, besuchte Schweizer Internate in Montreux und Lausanne und das Internat Saint James in London. Sie sprach fließend Deutsch, Englisch, Französisch und Persisch.

Am 12. Februar 1951 heiratete Soraya im Golestanpalast von Teheran Schah Mohammad Reza Pahlavi, den letzten Schah des heutigen Iran. Soraya wurden der Titel „Prinzessin“ und die Anrede „Kaiserliche Hoheit“ verliehen. Während der Ehe mit Schah Mohammad Reza Pahlavi führte sie den Namen Soraya Pahlavi. Anlässlich eines Besuches des Schahs und seiner Gattin in Deutschland wurde sie mit der „Sonderstufe des Großkreuzes“ des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Am 24. Februar 1955 besuchten der Schah Mohammad Reza Pahlavi und Soraya Hamburg und trugen sich dort in das Goldene Buch der Stadt ein.

Da die Ehe nicht den erhofften Thronerben hervorbrachte, wurde sie am 6. April 1958 aus Gründen der Staatsräson geschieden. Soraya hatte den Iran bereits im Februar 1958 verlassen und war zunächst zu ihren Eltern nach Köln gezogen.[8] Die Scheidung inspirierte die belgische Schriftstellerin Françoise Mallet-Joris, ein Lied zu schreiben (Je veux pleurer comme Soraya – Ich möchte wie Soraya weinen). Es wurde gesungen von Marie-Paule Belle.

Als Kaiserin war sie oft Thema der Regenbogenpresse, die sie die „Deutsche auf dem Pfauenthron“ nannte. Dies ist jedoch unzutreffend, da die Krönung nicht auf dem (verschollenen) Pfauenthron, sondern auf dem Nader-Thron stattfand und die Pahlavi-Schahs ansonsten einen schlichten, achämenidischen Vorbildern nachempfundenen Thron nutzten. Auch ihre Scheidung wurde von diesen Blättern mit großem Interesse verfolgt. Für ein ihr 1961 unterstelltes erfundenes Interview erhielt sie 1973 nach dem Soraya-Urteil 15.000 Mark Schadensersatz.

Soraya war mit dem Regisseur Maximilian Schell und dem Industrieerben Gunter Sachs[9] liiert und lebte auch kurzzeitig in München. Zu dieser Zeit besuchte sie oft das Hotel Vier Jahreszeiten, das sie an ihren Staatsbesuch in Deutschland im März 1955 erinnerte.

Später ging Soraya nach Frankreich und begann eine Karriere als Filmschauspielerin. Zuerst war sie in dem Film Three Faces of a Woman zu sehen. Später verliebte sie sich in den italienischen Regisseur Franco Indovina (1932–1972), mit dem sie bis zu seinem Tode liiert war. Nachdem Indovina bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen war, verbrachte sie den Rest ihres Lebens mit Reisen durch Europa. Öffentliche Auftritte scheute sie und verkehrte nur äußerst selten im internationalen Jetset, da sie an Depressionen litt.

Soraya starb am 25. Oktober 2001 in ihrer Pariser Wohnung in der Avenue Montaigne 46.[11] Die Trauerfeier fand am 6. November in der Amerikanischen Kathedrale in Paris statt.

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(Soraya Esfandiary Bakhtiary)

  • Tochter des persischen Botschafters in der Bundesrepublik Deutschland
  • Heiratete den letzten Schah von Persien, Mohammad Reza Pahlavi
  • Ehescheidung nach sieben Jahren wegen Kinderlosigkeit
  • Zweites Leben in Paris als Filmschauspielerin

Literatur

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Esfandiary-Bakhtiary Soraya
Soraya Esfandiary-Bakhtiary
Bildrechte: Unknown authorUnknown author, Soraya Esfandiary-Bakhtiari-045, CC BY-SA 4.0