Münchner Friedhofsportal

geboren 17.02.1841 (Würzburg)
gestorben 18.10.1896 (München)
Beruf Tierarzt Hochschullehrer
Personenverzeichnis Feser Johann 
Friedhof Nordfriedhof
Straßenbenennung Feserstraße *1927
11. Milbertshofen-Am Hart - Am Hart
Lage M links--044
Wikipedia Johann_Feser
Johann Feser wurde 55 Jahre alt.
Nach Johann Feser wurde die Straße Feserstraße benannt.

Johann Feser war ein deutscher Tierarzt und Hochschullehrer.

Fesers Leistungen liegen auf dem Gebiet der Verwissenschaftlichung der tierärztlichen Ausbildung und der Organisation des tierärztlichen Standes. Feser veröffentlichte zahlreiche Arbeiten zur veterinärmedizinischen Chemie (Biochemie), Pharmakologie und Physiologie. Ein Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit war die Mikrobiologie. Er veröffentlichte zahlreichen Arbeiten zum Milzbrand und gilt als Entdecker des Rauschbranderregers. Weitere Verdienste erwarb sich Feser in der wissenschaftlichen Untermauerung von Milchwirtschaft und Viehzucht. Er erfand ein Gerät zur Bestimmung des Fettgehaltes der Milch (Laktoskop).

Feser engagierte sich für die Organisation seines Berufsstandes. 1874 lud er als Schriftführer des „Vereins Münchener Tierärzte“ alle damals bekannten 30 tierärztlichen Organisationen ein, um eine gemeinsame Vereinigung für alle Tierärzte zu schaffen. Die Gründung des Deutschen Veterinärrates (DVR) als reichsweite Standesorganisation wurde im April 1874 auf einer Delegiertenversammlung in Berlin beschlossen.[6] Fesers Vorbereitungen für diesen Zusammenschluss hatten bereits 1870 begonnen. Feser gründete einen Unterstützungsverein für die Hinterbliebenen bayerischer Tierärzte.

Feser war an Tierseuchen und ihrer Bekämpfung interessiert. 1875 wurde Feser Leiter der eigens für ihn eingerichteten therapeutischen Versuchsstation der Münchener Tierarzneischule. Außerdem bekam er eine Station in Lenggries bei Bad Tölz, wo er sich mit der Erforschung des Milzbrandes befasste. Feserr stellte 1875 gemeinsam mit Otto von Bollinger fest, dass der Rauschbrand nicht durch Bacillus anthracis verursacht wird, sondern durch einen anderen Erreger. Dieser wurde später durch Saturnin Arloing als Clostridium chauvoei (Syn. C. feseri) identifiziert.[9] Darüber hinaus veröffentlichte Feser zahlreiche Arbeiten zum Milzbrand. Der staatliche Zuschuss für die Station in Lenggries wurde 1879 gestrichen. Bereits ab 1878 arbeitete Feser neben seiner Lehrtätigkeit auch an der neuen Seuchenversuchsstation, die unter der Leitung von Ludwig Franck stand. Später folgten weitere Arbeiten zum Erysipeloid, zur Maul- und Klauenseuche, sowie zur Tuberkulose der Rinder.

1880 erhielt Feser als zusätzliches Amt den „Wanderlehrer für landwirthschaftliche Thierzucht und Consulent für Molkereiwesen im Königreich Bayern“. Bereits 1878 hatte er einen Milchfettprüfer („Feser's Laktoskop“) erfunden. Von 1882 bis 1889 hielt Feser gemeinsam mit Franz von Soxhlet einen jährlichen Molkereikurs. Nach dem Tode von Ludwig Franck musste Feser auch in dessen Fächern (Geburtshilfe und landwirtschaftliche Tierzucht) Vorlesungen halten. Feser absolvierte zahlreiche Reisen zu landwirtschaftlichen Ausstellungen und Betrieben.

Ab 1888 musste Feser seine zahlreichen Aktivitäten unter Berücksichtigung seines Gesundheitszustandes reduzieren. Dennoch wurde 1891 ein neues Institut für Pharmakologie an der Tierärztlichen Hochschule eröffnet und unter Fesers Leitung gestellt. Ab 1892 konnte er Teile seines umfangreichen Vorlesungskataloges abgeben; ab 1894 gab er auch die Funktion des Wanderlehrers und Konsulents ab. Am 18. Oktober 1896 starb Feser an den Folgen einer kavernösen Lungentuberkulose. Er wurde am 20. Oktober unter großer Anteilnahme der Familie, zahlreicher Schüler, Kollegen und Studenten an der Tierärztlichen Hochschule, Vertretern der Landwirtschaft und der Ministerien beigesetzt. Der Ehemann seiner zweitältesten Tochter übernahm die Vormundschaft der noch minderjährigen Kinder.

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Feser Johann
Feser Johann
Johann Feser
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grab - Johann Feser, CC BY-NC 4.0

Weitere Bilder

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Johann Feser