Münchner Friedhofsportal

geboren 11.04.1908 (Saloniki)
gestorben 11.10.1998 (München)
Berufsgruppe Wissenschaftler (Wissenschaftler)
Beruf Rechtswissenschaftler
Personenverzeichnis Ferid Murad 
Friedhof Friedhof Obermenzing
Lage 58-A-8
Wikipedia Murad_Ferid
Murad Ferid wurde 90 Jahre alt.

Murad Ferid war ein deutscher Rechtswissenschaftler und ordentlicher Professor an der Universität München. Seine Schwerpunkte lagen im bürgerlichen Recht, im internationalen Privatrecht, im ausländischen Recht, sowie in der Rechtsvergleichung und im Völkerrecht.

Ferid wurde 1908 in Saloniki geboren. Sein Großvater war Arzt, sein 1910 in München früh verstorbener Vater albanischer Offizier in der Türkei. Ferid erlangte 1927 die allgemeine Hochschulreife am Wilhelmsgymnasium München und nahm anschließend ein Studium der Rechtswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München auf, wo er bereits in seiner Studienzeit am Institut für Rechtsvergleichung tätig war. 1932 promovierte er ebenfalls in München mit der Schrift Das Verhältnis des Anspruchs aus unerlaubter Handlung zum Anspruch aus Vertragsverletzung im französischen und im englischen Recht und legte 1934 das zweite Staatsexamen ab. Er wurde zunächst Staatsanwalt, bevor er im Zweiten Weltkrieg als Soldat eingezogen wurde. Ferid wurde am 26. August 1939 in die reguläre Armee einberufen. Am 20. September 1939 wurde er der Artillerieabteilung 752 zugeteilt.

Er bewarb sich als Dolmetscher und Übersetzer und führte Vorstellungsgespräche mit Oberstleutnant Marwede, Major Arnold, Major Partl, Oberst von Lahousen und Hauptmann Abshagen. Im Januar 1942 wurde er zur Abwehr (Geheimdienst) versetzt. Während seiner Arbeit kam Ferid mit Assistenten des Mufti von Jerusalem, Mohammed Amin al-Husseini in Kontakt, beispielsweise mit Safuad el Husseini und Jandall. Ab Juli 1942 wurde Ferid zur Abwehrstelle nach Athen versetzt. Von Sommer 1943 bis Oktober 1944 war Ferid beim Frontaufklärungskommando FAK 201 in Belgrad stationiert.

Nach Ende des Krieges habilitierte er sich auf Erwin Riezlers Rat hin 1949 in München mit der Schrift Der Neubürger im internationalen Privatrecht. 1953 wurde er zunächst Extra-Ordinarius, 1956 schließlich ordentlicher Professor in München. Dort blieb er bis zu seiner Emeritierung 1974.

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