Münchner Friedhofsportal

geboren 12.06.1923 (Mühldorf am Inn)
gestorben 15.12.1990 (München)
Berufsgruppe Journalist (Medien)
Beruf Boulevard-Journalist
Suchbegriffe „Hunter“ 
Personenverzeichnis Obermaier Hannes 
Friedhof Neuer Südfriedhof
Lage 216-UA-9
Wikipedia Hannes_Obermaier
Hannes Obermaier wurde 67 Jahre alt.

Der Eisenbahnersohn Obermaier wuchs in Rosenheim auf. Im Krieg brachte er es als Panzeraufklärer zum Rang eines Oberfähnrich. Nach dem Krieg studierte er acht Semester Jura und betrieb einen Schwarzhandel mit Kreppsohlen und Dekorationsstoffen. Nach einer frei fabulierten Probe-Reportage zum Thema "Fünf Minuten auf einer Polizeiwache" fand er Aufnahme in Werner Friedmanns Journalistenschule.

Nach kurzer Tätigkeit im Berliner Büro der Süddeutschen Zeitung wurde er Chefreporter bei der Münchener Abendzeitung. Nach einem längeren Amerikaaufenthalt schlug er 1952 in einer Redaktionskonferenz die Idee der Gesellschaftskolumne entsprechend den Vorbildern von Hedda Hopper und Louella Parsons vor. Siegfried Sommer war begeistert, Chefredakteur Rudolf Heizler und Herausgeber Werner Friedmann fanden die Idee auch gut. Der Name der Kolumne, Hunter (dt. "Jäger") war inspiriert von einer Schachtel amerikanischer Zigaretten gleichen Namens die Obermaier aus den Staaten mitbrachte und die auf dem Tisch herumlag. Im Oktober erschien die erste Kolumne. Nicht viel später hatte Obermaier sein Zweitbüro an der Bar des Hotels Bayerischer Hof, mit Briefkasten und Telefon.

Nach eigener Aussage schrieb er während seiner erfolgreichsten Zeit für bis zu 40 Blätter.[3] In München organisierte er mehrere Bälle im Jahr, so den Faschingsball „Hunters Treibjagd“. 1970 verließ Obermaier die Abendzeitung – Verlegerin Anneliese Friedmann schenkte ihm zum Ausscheiden nur hundert Gramm Feingold – und schrieb fortan für die Bild. Bei der Abendzeitung folgte ihm Michael Graeter nach. Obermaier arbeitete auch für die Bunte. Obermaier hatte ein großes Bedauern: „Die Großindustriellen, die einem 10,000 Mark Honorar fürs 'Nichtschreiben' in die Hand drücken, sind halt so selten.“

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