Münchner Friedhofsportal

geboren 17.02.1888 (Danzig)
gestorben 05.08.1958 (München)
Berufsgruppe Therorie (Kunst und Kultur)
Beruf Historiker Kunsthistoriker
Personenverzeichnis Gall Ernst 
Friedhof Nordfriedhof
Lage UH-R-098
Wikipedia Ernst_Gall
Ernst Gall wurde 70 Jahre alt.

Ernst Emil Max Gall war ein deutscher Kunsthistoriker und Denkmalpfleger.

Ernst Gall besuchte das Fürst-Otto-Gymnasium in Wernigerode und studierte ab 1907 zunächst zwei Semester Jura an der Universität Grenoble und der Sorbonne. Ab 1908 studierte er Kunstgeschichte an der Universität Berlin. Zu seinen Lehrern gehörten Heinrich Wölfflin und Adolph Goldschmidt. Im Jahr 1914 wurde er bei Goldschmidt an der Universität Berlin zum Dr. phil. promoviert.

Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg in Frankreich bekam Gall eine Anstellung im Denkmalamt in Halle. Im Jahr 1920 wurde er Referent im preußischen Kultusministerium in Berlin, zuständig für Ostfragen, moderne Kunst, Denkmalpflege und Schlösser. Im November 1929 wurde er als Nachfolger des Oberfinanzrats Paul Hübner Direktor der Preußischen Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten. 1933/34 wurde er auf Grund seiner Weigerung, in die NSDAP einzutreten, für ein Jahr suspendiert, übte dann jedoch sein Amt weiter bis zum Ende des Dritten Reiches 1945 aus. 1936 wurde Gall Mitglied des Präsidialrats der Reichskammer der bildenden Künste.

1945 musste er sein Amt wegen Unstimmigkeiten mit der sowjetischen Besatzungsmacht abgeben. Nach einer kurzen Tätigkeit als Berater für Fragen der Kunst und Denkmalpflege im amerikanischen Hauptquartier in Berlin wurde er von 1946 bis zu seiner Pensionierung 1953 Leiter der Museumsabteilung der Bayerischen Schlösserverwaltung. 1947 wurde er Honorarprofessor für Geschichte der Baukunst an der Universität München.

Ernst Galls Forschungsgebiet war die Architekturgeschichte.

1923 begründete er das Jahrbuch für Kunstwissenschaft, das er bis 1930 herausgab. 1932 begründete er mit Wilhelm Waetzoldt die Zeitschrift für Kunstgeschichte. Ab 1934 wirkte Gall federführend in der Dehio-Vereinigung bei der Überarbeitung von Georg Dehios Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler mit. Nach dem Tod von Otto Schmitt führte er ab 1951 als leitender Herausgeber das Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte fort.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Ernst_Gall aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Literatur

3980221113 - Dr. phil.

Grab aufgelassen!

Gall Ernst
Ernst Gall
Bildrechte: unbekannt (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg), Ernst Gall, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons