Münchner Friedhofsportal

geboren 06.09.1929 (Teheran)
gestorben 26.01.1996 (München)
Berufsgruppe Literaten (Kunst und Kultur)
Beruf Schriftsteller
Personenverzeichnis Cyrus Altabay 
Friedhof Nordfriedhof
Wikipedia Cyrus_Atabay
Cyrus Altabay wurde 67 Jahre alt.

Cyrus Atabay war ein iranischer Schriftsteller deutscher Sprache.

Cyrus Atabay war der Sohn von Hadi Atabay, einem Arzt, der von Ferdinand Sauerbruch promoviert wurde, und Prinzessin Hamdam al-Saltaneh, einer Tochter von Reza Schah Pahlavi und seiner ersten Ehefrau Maryam Khanum, die wenige Monate nach der Geburt ihrer Tochter im Februar 1904 verstarb. Von 1937 bis 1945 wuchs Cyrus in Berlin auf, wo er das renommierte Arndt-Gymnasium in Dahlem besuchte. Im Sommer 1945 kehrte Atabay in den Iran zurück. Er hatte jedoch Persisch verlernt,[1] weshalb er auf eigenen Wunsch seine Schulausbildung in Zürich fortsetzte. Max Rychner und Gottfried Benn unterstützten den jungen Dichter, 1948 erschienen die ersten Gedichte in der Tageszeitung Die Tat.

Ab 1952 studierte Atabay Germanistik in München. Seit Anfang der 1960er Jahre lebte er abwechselnd in Teheran und London, wo er 1978 – als Neffe von Schah Mohammad Reza Pahlavi durch die Islamische Revolution staatenlos geworden – Asyl erhielt. Die deutschen Behörden lehnten es ab, Atabay ein Visum auszustellen. In London pflegte Atabay eine Freundschaft mit Elias Canetti. Erst 1983 konnte Atabay nach München zurückkommen. Atabay lebte und dichtete in der Tradition der Sufi und der Mystik sowie des Orients der Dichter Hafis und Omar Chajjam, von denen er die Liebeslieder bzw. das „Rubaijat“ übersetzte.

Obschon oder gerade weil ich die englische Sprache liebe, beschäftigte mich unablässig das Problem der Sprache für den Dichter, der im Exil oder längere Zeit fern von seiner Heimat lebt. Zunächst schien mir die Distanz zur Sprache fruchtbar und womöglich die Sprachkraft des Dichters steigernd; eine zu lange Trennung vom Resonanzboden der Sprache konnte andererseits Erosionen auslösen, die zu Sprachverfall und zunehmender Abstraktion führten. Meine eigene Sorge war, daß das Echo der Sprache im Ohr erlöschen könnte, wenn die gesprochene Sprache es nicht wieder akkumulierte.

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Inschrift

DENN DIE VERWIRRUNG
ERDULDE ICH NUR
UM SWE KLARHEIT WILLEN,
DIE SICH FORTSCHREITEND
AUSBREITET
ÜBER MEIN LEBEN