Stadtgeschichte München

örg Kazmair, auch bekannt als Jörg Katzmair, geboren um 1350 und verstorben am 5. März 1417 in München, war ein bedeutender deutscher Chronist und Politiker. Ab 1386 war er Mitglied im Inneren Rat der Stadt München und bekleidete mehrfach das Amt des Bürgermeisters bis zu seinem Lebensende.

Kazmair entstammte der etablierten und ratsfähigen Familie Katzmair und dokumentierte in einem Bericht die städtischen Unruhen zwischen 1397 und 1403, bekannt als die Vierherzogszeit. Während der turbulenten Bürgerunruhen dieser Periode versuchte er, zwischen den konfliktierenden Parteien zu vermitteln. Jedoch wurde er 1398 von dem Patrizier Ulrich Tichtel und seinen Anhängern entmachtet, was ihn zur Flucht zwang. In dieser Zeit verlor er, wie viele andere angesehene Münchner Patrizier, einen Großteil seines Vermögens. Im Exil kämpfte er an der Seite Herzog Ernsts für die Wiederherstellung seiner Rechte in München. Kazmairs detaillierte Aufzeichnungen enden mit der Belagerung Münchens durch die bayerischen Herzöge Ernst und Wilhelm im Jahr 1403. Diese ereignisreiche Periode schloss mit einem Ausgleich für alle beteiligten Parteien und führte zur Wiederherstellung von Kazmairs Position in seiner Heimatstadt im selben Jahr.