Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Geboren | 7.4.1919 [Zilling bei Heidelberg] |
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Gestorben | 28.3.2012 [München] |
Beruf | Holzbildhauerin Ordensschwester |
Lehrer | Henselmann Josef |
Bernardine Weber war eine deutsche Holzbildhauerin und Ordensschwester.
Prägend für Bernadine Webers Werk wurde die Begegnung mit dem Bildhauer und Grafiker Karl Knappe im Jahr 1950. Er sah in der Natur das Medium des Göttlichen, die den Menschen etwas vom Wesen der Schöpfung erahnen lässt. Der Baum stand bei ihm für die Ordnung der Welt. Bei der Betrachtung ihrer Arbeiten wurde ihm bewusst, dass sie ihre Werke wie er aus der Struktur des Holzes heraus „im Stamm“ erarbeitete. Der 1933 von NS-Regime mit Berufsverbot geächtete Künstler wurde ihr Vorbild und Meister. Die beiden arbeiteten von 1952 bis 1963 zusammen in Webers Nymphenburger Atelier. Dabei entwickelte sie, ihrem Dasein als Ordensfrau entsprechend, eine besondere Form der Spiritualität. Anregungen zu Mädchen- und Frauengestalten erhielt sie auch während ihrer Tätigkeit im Internat.
Bernadine Webers Hauptschaffensphase war 1950 und 1970. Es entstanden Auftragswerke für den privaten und sakralen Bereich sowie Einzelstücke. Sie schuf Plastiken von Kindern und Tieren sowie zahlreiche religiöse Motive wie Kreuze, Krippen, Marien- und Christusfiguren, ganze Kreuzwege oder Kirchenausstattungsgegenstände wie Tabernakel oder Ambos. Das Lindenholz dafür stammte häufig aus ihrer unmittelbaren Umgebung, dem Schlosspark Nymphenburg. In ihrer Heimat Hengersberg erinnert ein vor ihrem Elternhaus platziertes Werk, ein weiteres steht im Freien unter einem Baum.
Ihr Werk umfasst 437 von der Congregatio Jesu erfasste Skulpturen. Im Alter wurde Bernadine Weber zunehmend durch Krankheit an der Arbeit großformatiger Skulpturen gehindert. Sie starb im Kloster München-Nymphenburg der Congregatio Jesu (Maria-Ward-Straße 11) und fand ihre letzte Ruhestätte auf dem Nymphenburger Friedhof. In der Klosterkirche der Englischen Fräulein an der Maria-Ward-Straße sind mehrere Arbeiten von Bernardine Weber zu sehen. Ihr weitgehend belassenes Atelier liegt ebenfalls an der Maria-Ward-Straße. Dort wurden ausgesuchte Kunstwerke ihres Œuvres bis Oktober 2017 regelmäßig der Öffentlichkeit gezeigt.
Im Februar 2012 wurde in der Niederlassung der Congregatio Jesu in München-Nymphenburg eine Werkschau mit Skulpturen von Sr. Bernardine eröffnet, die aufgrund von Baumaßnahmen zum Jahresende 2017 schloss. Im Frühjahr 2019 wurde die Künstlerin mit drei Ausstellungen gewürdigt: in der Kirche der Congregatio Jesu in München-Nymphenburg, im Zentrum St. Michael[1] und im Eisernen Haus im Schlosspark Nymphenburg.
Quelle: Wikipedia
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