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Carola Neher (* 2. November 1900 in München; † 26. Juni 1942 in Sol-Ilezk, Sowjetunion) war eine deutsche Schauspielerin, die um 1930 in Berlin reüssierte. Aus dem nationalsozialistischen Deutschland geflüchtet, kam sie in Lagerhaft in der stalinistischen Sowjetunion ums Leben.
1926 ging sie nach Berlin, wo sie mit Bertolt Brecht zusammenarbeitete. Als sie 1928 gerade (als Polly) Brechts Dreigroschenoper probte, starb ihr Mann Klabund in Davos an Tuberkulose. Deshalb fand die legendäre Premiere des Stückes ohne sie statt. Neher übernahm die Rolle erst bei der Wiederaufnahme im Mai 1929; nun kam es auch zu Tonaufnahmen des Lieds von der Seeräuber-Jenny und vom Barbara Song.
1933 unterzeichnete die der KPD nahestehende Neher zusammen mit anderen Künstlern einen Aufruf gegen Hitler. Deshalb hielt sie es im Frühjahr desselben Jahres für angebracht, Deutschland zu verlassen. Gemeinsam mit Anatol Becker ging sie zunächst nach Prag, wo sie am Neuen Deutschen Theater in Shaws Pygmalion und Shakespeares Der Widerspenstigen Zähmung spielte. 1934 emigrierten beide in die Sowjetunion; im November desselben Jahres wurde ihr von der nationalsozialistisch geführten Regierung die deutsche Staatsangehörigkeit entzogen. In Moskau engagierten sie sich im Kabarett Kolonne Links unter der Leitung von Gustav von Wangenheim.
Am 25. Juli 1936 wurde Carola Neher mit ihrem Mann im Zuge des Großen Terrors verhaftet. Becker wurde 1937 als „Trotzkist“ hingerichtet, Neher zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt. Nach fünf Jahren Haft starb sie im Lager Sol-Ilezk bei Orenburg an Typhus.
Quelle: Wikipedia
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