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Münchner Personenverzeichnis: Noldin Josef

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Noldin
Josef Noldin
Bildrechte: Gemeinfrei (Wikipedia 2018)

Josef Noldin (* 25. November 1888 in Salurn; † 14. Dezember 1929 in Bozen) war Rechtsanwalt und Organisator der Privatschulen in Südtirol während der Zeit des Faschismus.

Noldin legte 1906 am Franziskanergymnasium Bozen mit Auszeichnung die Reifeprüfung ab und studierte dann nach Ableistung seines Wehrdienstes ab 1907 in Innsbruck Jura. Er wurde dort aktives Mitglied der AKV Tirolia im Kartellverband katholischer nichtfarbentragender akademischer Vereinigungen Österreichs (ÖKV). 1912 beendete er mit Auszeichnung sein Studium mit der Promotion und wurde Rechtsanwalt. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Noldin sofort eingezogen und kurz darauf schwer verwundet. 1915 kam er in russische Kriegsgefangenschaft, die er in Sibirien - zuletzt in Wladiwostok - verbringen musste und die bis 1920 dauerte. Im Winter 1920 wurde er endlich entlassen und konnte in seine Heimat zurückkehren, wo er im April 1921 ankam. Anschließend ließ er sich als Anwalt in Salurn nieder.

Bei seiner Entlassung in Wladiwostok hatten italienische Offiziere eine schriftliche Erklärung verlangt, dass er sich als italienischer Staatsbürger fühle. Diese Erklärung verweigerte Noldin.

Als die deutsche Sprache an den Südtiroler Schulen 1923 verboten wurde, organisierte er mit Kanonikus Michael Gamper, der ebenfalls Mitglied der Innsbrucker Studentenverbindung Tirolia war, Privatschulen, um den deutschsprachigen Unterricht in Privathäusern zu ermöglichen. Diese Schulen wurden „Katakombenschulen“ genannt. Wenn die Lehrkräfte von der italienischen Polizei verhaftet wurden, verteidigte Noldin sie vor Gericht. Wegen seiner Unterstützung dieser Schulen wurde er 1925 zu Haft- und Geldstrafen verurteilt. Als 1926 in Italien ein Gesetz erlassen wurde, wonach Personen auch ohne richterlichen Beschluss verhaftet und in die Verbannung geschickt werden konnten, wurde Noldin aufgrund dieses Gesetzes 1927 verhaftet und für fünf Jahre auf die Insel Lipari verbannt.

Quelle: Wikipedia

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