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Karl Friedrich Scheid (geboren am 22. Juni 1906 in Frankfurt am Main; gestorben am 5. Mai 1945 am Tegernsee) war ein deutscher Psychiater und Neurologe und zuletzt Oberarzt im Krankenhaus München-Schwabing. Kurz vor Kriegsende wurde er von der SS erschossen.
Nach Promotion an der Universität Bonn 1930 wurde Scheid 1931 Assistent an der Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie in München unter Kurt Schneider, danach Oberarzt der Psychiatrischen Abteilung im Krankenhaus München-Schwabing, der klinischen Abteilung der Forschungsanstalt. 1933 trat er der NSDAP bei. 1938 habilitierte er mit einer Arbeit über Febrile Episoden mit schizophrenen Psychosen. In seinen wissenschaftlichen Arbeiten bemühte er sich vor allem um eine Untersuchung physischer Symptome psychischer Erkrankungen, insbesondere der Schizophrenie, wobei er vor allem Methoden der Liquordiagnostik anwandte.
Während des Zweiten Weltkriegs diente Scheid als Sanitätsoffizier und arbeitete in Nervenlazaretten, insbesondere in dem in der Münchner Universitäts-Nervenklinik untergebrachten Lazarett, dort leitete er auch unter Oswald Bumke das chemische und serologische Labor. Lazarett und Nervenklinik wurden 1944 nach Tegernsee evakuiert. Scheid bemühte sich bei Kriegsende zusammen mit einem Kollegen, durch Verhandlungen mit den Alliierten die Bombardierung des Tegernseer Tals mit seinen zahlreichen Krankenhäusern und Lazaretten zu verhindern und eine kampflose Übergabe zu erreichen. Auf einer Fahrt zu den Übergabeverhandlungen wurde er nach Passieren eines SS-Postens am nördlichen Ortsrand von Bad Wiessee von hinten angeschossen und erlag zwei Tage später seiner Verletzung. Seine Mission war dennoch erfolgreich und die bereits angeforderten Kampfbomber wurden in den frühen Morgenstunden des 4. Mai abbestellt.
Quelle: Wikipedia
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