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Walther von der Vogelweide (* um 1170, Geburtsort unbekannt; † um 1230, möglicherweise in Würzburg) gilt als der bedeutendste deutschsprachige Lyriker des Mittelalters. Er dichtete in mittelhochdeutscher Sprache.
Das meiste weiß man über Walther aus seinen Werken. Fragen zu seiner Biographie sind vor allem dann wichtig, wenn sie die Dichtungen verstehen helfen. Dazu gehören nicht die Diskussionen, wo Walther geboren wurde oder wo er begraben liegt. Lokalpatrioten interessieren sich dennoch dafür, um Walther vielleicht in ihrer Heimat ansiedeln zu können.
Das „Ich“ einer Dichtung ist sehr oft nicht mit dem Dichter identisch. In der Lyrik wird dieses „Ich“ meist als „lyrisches Ich“ bezeichnet, wenn es sich um Stimmungslyrik, beispielsweise Liebeslyrik, handelt. Es berichtet dem Publikum von einem Liebeserlebnis. Wenn eine erzählende (kurzepische) Haltung vorwiegt, spricht man vom Sänger. Jedenfalls ist es eine fiktive literarische Figur, keine autobiographische Äußerung des Dichters.
In politischer Dichtung und Auseinandersetzungen mit literarischen und sonstigen Feinden des Autors hat das ‚Ich‘ große autobiographische Anteile, ist aber trotzdem literarisch stilisiert. Für heutige Leser ist noch schwerer erkennbar als für die Zeitgenossen, wo die Grenzen zwischen autobiographischen Anteilen und Fiktion liegen. Da es außer den oben genannten und seinen eigenen Gedichten keine Quellen über Walther gibt, hat das Walther-Bild notgedrungen unhistorische Anteile. Trotzdem besitzt dieses „poetische“ Walther-Bild einigen Wert, weil es das moderne Verständnis seiner Dichtungen nachzeichnet.
Quelle: Wikipedia
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