Münchner Personenverzeichnis

Der Musikwissenschaftler Alfred Einstein ist auch heute noch selbst musikalischen Laien ein Begriff. Die Monographie

„Mozart, sein Charakter, sein Werk“ (englisch 1945, deutsch 1947), die aus den Nachforschungen zur dritten Auflage des Köchelverzeichnisses (1937) erwachsen ist, erhält über sechzig Jahre nach ihrem Erscheinen seinen Ruf als Mozartkenner. Aber auch Werke wie „Größe in der Musik“ (englisch 1941, deutsch 1951), „Die Romantik in der Musik“ (englisch 1947, deutsch 1950), „Schubert“ (englisch 1951, deutsch 1952) sowie zahlreiche musikästhetische Aufsätze vermögen durch ihre anschauliche Sprache, den Geistreichtum und die Originalität ein breites Publikum zu erreichen.

Einsteins Bücher verdanken ihre weite Verbreitung seiner hervorragenden Kenntnis des jeweiligen Gesamtwerkes und der Virtuosität ihrer Darstellung. Auch heute noch regen seine urteilsfreudigen Einschätzungen zu eigener Beschäftigung und selbstständiger Kritik an.

Einsteins Mozartbuch zählte wiederholt zur Lektüre in Thomas Manns späten Lebensjahren. Einstein stand in brieflichem Kontakt mit einer Reihe der wichtigsten Musiker- und Schriftstellerpersönlichkeiten seiner Zeit. In der Korrespondenz finden sich unter anderem Briefe von Béla Bartók, Bruno Walter, Edwin Fischer, Stefan Zweig, Thomas Mann, Fritz Busch oder Paul Hindemith und Wilhelm Furtwängler.

Mit seiner akribischen Quellenarbeit, die sich neben dem „Köchel“ etwa in der neunten bis elften Auflage von Hugo Riemanns Musiklexikon (1919, 1922, 1929) und in dem dreibändigen „The Italian Madrigal“ (1949) niederschlug, und mit der Herausgabe der Zeitschrift für Musikwissenschaft (1918–1933) hatte sich Einstein als feste Größe in der deutschen Musikforschung etabliert, obschon er erst im Jahre 1939 in den USA eine universitäre Anstellung erhielt.

Quelle: Wikipedia

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