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Reinmar der Alte, auch Reinmar von Hagenau, deutscher Minnesänger der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Seine Person ist urkundlich nicht belegt, jedoch sind unter seinem Namen in verschiedenen Liederhandschriften Minnelieder, Tageliedreflexionen, Frauenlieder sowie die so genannte „Witwenklage“ überliefert. Reinmars Minnelieder werden sowohl inhaltlich als auch formal als herausragende Beispiele des hohen Minnesangs angesehen.
Reinmar der Alte zählt zu den Vertretern der Hochphase des Minnesangs. Formal ist diese Phase gekennzeichnet durch mehrstrophige Lieder in Stollenform mit differenzierten Reimschemata, bei denen der reine Reim zunehmend bevorzugt wird.
Diese Merkmale finden sich durchgehend im Werk Reinmars. Inhaltlich handelt es sich bei einer großen Anzahl von Liedern Reinmars um Minnelieder. Er gilt dabei als Sänger des Leides, als Gedankenlyriker, dessen Themengebiet die nicht geglückte Kommunikation ist. Reinmar ästhetisiert Schmerz und erhebt das Leiden zur Tugend. Auffallend ist dabei, dass die Frau häufig nicht ausführlich beschrieben wird und somit mehr zur Projektionsfläche leidvoller Vorstellungen des Sängers, des ‚Ich‘ des Liedes, wird. Grundlage dieser Lyrik ist das Spannungsfeld, in dem Minne stattfindet: Der Mann liebt die Reinheit der Angebeteten und wünscht sich eine Erfüllung seiner Liebe. Fände diese jedoch statt, verlöre die Frau ihre Reinheit.
Quelle: Wikipedia
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