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Rupert Egenberger (* 29. Dezember 1877 in Obergermaringen; † 3. Mai 1959 in Bad Tölz) war ein deutscher Sonder-/Heilpädagoge.
Ab Herbst 1902 unterrichtete er im Auftrag von Georg Kerschensteiner in der ersten von ihm eröffneten Münchener Hilfsschulklasse, die in einer Baracke an der Bergmannstrasse untergebracht war und von Kindern unterschiedlichster Behinderungen besucht wurde. 1911 wurde er zum Ersten Vorsitzenden der Sektion Hilfsschulwesen des Münchener Lehrervereins gewählt und führte ab 1918 den Vorsitz des Hauptverbandes der Hilfsschulen Deutschlands. Ferner wurde Egenberger 1922 zum Ersten Vorsitzenden der Gesellschaft für Heilpädagogik berufen, die er mitbegründete. Als Lehrgangsleiter der einjährigen staatlichen heilpädagogischen Lehrgänge zur Ausbildung der (damaligen) Hilfsschullehrer (der erste einjährige Kurs fand 1922/23 in München statt) gab er sein fundiertes fachspezifisches Wissen diesem Personenkreis weiter.
Der Hilfsschullehrer und Heilpädagoge war rege publizistisch tätig, meist in Fachzeitschriften, und verfasste auch grundlegende Schriften wie „Psychische Fehlleistung“ (1913) und „Das lernbehinderte und leistungsschwache Schulkind“ (1932). Sein zusammenfassendes Lehrbuch „Heilpädagogik“, nach wie vor ein Standardwerk der Sonder-/Heilpädagogik, erschien 1958. Innerhalb der sonder-/heilpädagogischen Literatur verwandte Egenberger erstmals den Begriff der „Behinderung“, der allerdings von ihm nicht definiert und eher im Sinn von "Schädigung" gebraucht wurde. Mit seinen wissenschaftlichen Forschungen gilt Egenberger als Pionier der Pädagogik für geistig behinderte Kinder, der Hilfsschulpädagogik, der Sonder-/Heilpädagogik allgemein.
Quelle: Wikipedia
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