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Otto Eduard Weddigen (* 15. September 1882 in Herford; † 18. März 1915 auf See vor Schottland) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Kapitänleutnant sowie U-Boot-Kommandant im Ersten Weltkrieg.
Weddigen wurde in Deutschland infolge seiner als sensationell empfundenen militärischen Erfolge als Kriegsheld gefeiert, seine Heimatstadt ernannte ihn mit 32 Jahren zum Ehrenbürger. Verehrung und Legendenbildung griffen rasch um sich, propagandistisch geleitet durch die kaisertreue Boulevardpresse. Bierkrüge, Medaillen, Wandteller und Porträtbüsten von ihm wurden in großer Zahl in Umlauf gebracht. Bald hieß es, in nahezu jedem deutschen Haushalt stehe ein Erinnerungsstück an Weddigen. Übertroffen wurde der Kult um den U-Boot-Kommandanten während des Ersten Weltkrieges später nur von dem am 21. April 1918 abgeschossenen Jagdflieger Manfred von Richthofen.
Auch in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus blieb die Erinnerung an den Marineoffizier lebendig. Heinz Paul drehte 1927 den Spielfilm U 9 Weddigen mit Carl de Vogt in der Hauptrolle. Unter der nationalsozialistischen Herrschaft wurde das Andenken an den einstigen „Kriegshelden“ noch einmal forciert, und es erschienen mehrere Biografien. An der Universität Kiel bildete der dortige Verein Deutscher Studenten zusammen mit anderen Studentenverbindungen 1933 eine Kameradschaft Otto Weddigen. Beim Wiederaufbau der deutschen U-Boot-Waffe wurde die erste neugegründete Flottille 1935 nach Weddigen benannt. Erster Chef wurde Karl Dönitz. Das Boot U 9 trug, wie Weddigens U 9, das Eiserne Kreuz als Turmabzeichen. Auch die Abteilung 6/160 des Reichsarbeitsdienstes in Herford wurde nach Weddigen benannt. Im Jahr 1937 wurde in Wilhelmshaven-Rüstringen die neuerbaute Jugendherberge mit dem Namen Weddingen-Jugendherberge versehen. In dieser Zeit baute Leitz unter dem Markennamen Leica sowohl eine Unterwasserkamera als auch ein Prismenfernglas mit Namen Weddigen.
Quelle: Wikipedia
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