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Münchner Personenverzeichnis: Weyprecht Carl

Münchner Personenverzeichnis

Weyprecht
Carl Weyprecht
Bildrechte: Unknown, Karl Weyprecht, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Carl (Karl) Georg Ludwig Wilhelm Weyprecht (* 8. September 1838 in Darmstadt; † 29. März 1881 in Michelstadt) war Marineoffizier, Polarforscher und Geophysiker in österreichisch-ungarischen Diensten. Sein bevorzugter Wohnort war Triest.

Mit dem Kartografen Julius Payer leitete er von 1872 bis 1874 die Österreichisch-Ungarische Nordpolexpedition, bei der u. a. die arktische Inselgruppe Franz-Josef-Land entdeckt wurde. Weyprecht forderte 1875, statt zeitweiliger Polarexpeditionen dort auch längere Messreihen zu beginnen. Folgerichtig gründete er 1879 mit Georg von Neumayer die Internationale Polarkommission, deren Forschungsprojekte 1882–1883 zum ersten Internationalen Polarjahr führten.

1875 unterbreitete Weyprecht den Vorschlag, die Arktis in internationaler Zusammenarbeit systematisch zu erforschen. Dazu sollten Forschungsstationen rund um den Nordpol errichtet werden. Weyprechts unablässige Arbeit an diesem Projekt führte schließlich dazu, dass der 2. Internationale Meteorologische Kongress 1879 in Rom die Durchführung eines Internationalen Polarjahrs beschloss. Weyprecht wurde Mitglied der zunächst von Georg von Neumayer geleiteten Internationalen Polarkommission, die sich um die Vorbereitung kümmerte. In der Folge wurden von elf Staaten 14 Stationen errichtet (12 auf der Nord- und zwei auf der Südhalbkugel), in denen 1882/83 über einen Zeitraum von zwölf Monaten ein abgestimmtes wissenschaftliches Programm durchgeführt wurde.

Carl Weyprecht erlebte die Krönung seines Lebenswerks nicht mehr. Er starb am 29. März 1881 in Michelstadt an Lungentuberkulose. Sein Bruder, der Arzt Robert Weyprecht, holte ihn, als dieser bereits im Sterben lag, in einem Salonwagen des österreichischen Kaisers von Wien zu sich nach Hause. Er wurde am 31. März 1881 neben seinem Vater auf dem Friedhof in König in einem Ehrengrab bestattet.

Quelle: Wikipedia

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