Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Albert Grünwedel (* 31. Juli 1856 in München; † 28. Oktober 1935 in Lenggries) war ein deutscher Indologe, Tibetologe und Archäologe, der zwei der vier deutschen Turfanexpeditionen organisierte.
1899 wurde Grünwedel von den russischen Orientalisten Radloff und Salemann eingeladen, an archäologischen Forschungsexpeditionen im nördlichen Xinjiang teilzunehmen, wo Überreste alter Kulturen an der Seidenstraße gefunden worden waren. Im selben Jahr wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und 1905 zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.
Grünwedel organisierte unter dem Eindruck der Forschungsarbeit seiner russischen Kollegen 1902–1903 selbst die erste deutsche Turfanexpedition, die vor allem in Idiqutšahri arbeitete. Die Ergebnisse beschrieb er in seinem Buch Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschahri (1905). Die reiche Ausbeute dieser Expedition führte dazu, dass eine weitere Erkundungsmission – geführt von Albert von Le Coq – organisiert werden konnte. Grünwedel selbst leitete auch die dritte deutsche Turfanexpedition, die 1905–1907 in Tumšuq, Qarašahr und Turfan arbeitete.
Im Vergleich zu seinem Kollegen Le Coq ging Grünwedel behutsamer bei den Ausgrabungen vor, doch auch er ließ ganze Fresken aus Höhlenwänden herausmeißeln und nach Europa verfrachten. Immerhin fotografierte er vor der Entfernung die Fundstellen und ließ genaue Zeichnungen der Fresken anfertigen.
Quelle: Wikipedia
Keine Wohnorte gefunden.