Alte Quellen

Wittelsbacher Palais


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Quelle Zauner - München in Kunst und Geschichte (355)
Jahr 1914
Straße Briennerstraße 50

Wittelsbacher Palais, Briennerstr. 50. Bis zu seiner Thronbesteigung 1913 bewohnt vom Prinzen Ludwig und von des verstorbenen Prinzen Arnulfs Familie. Mit seinen roten Backsteinmauern und hohen Zinnen malerisch im Park gelegen. Von Gärtner 1843/48 auf König Ludwigs I. Wunsch für den Kronprinzen Max erbaut, nachdem das bisherige Kronprinzenpalais am Karolinenplatz an den Grafen Törring- Jettenbach übergangen war. Die Gotik war hier gegen des Königs Neigung dem Architekten vorgeschrieben, weil das Palais seinem Sohn, der für diesen Stil schwärmte, gefallen sollte.

Daher schrieb er an Wagner: „Im Spitzbogenstil ist der Palast, der aber weder des Baumeisters Wahl noch meine war, sondern nach dem Wunsch meines ältesten Sohnes, finden ich ihn bestimmte, im Aeußem und Innern durchgeführt wurde. Für Kirchen finde ich ihn geeignet, nicht für uns; es passen nicht die neueren (Paläste) dazu und er nicht für München, wohl aber für Nürnberg, wo er herrschend“.

Unglücklicherweise wurde der Bau erst vollendet ein Jahr, nachdem der Kronprinz, für den er bestimmt war, den Thron bestiegen hatte, weshalb Ludwig I. nicht ohne Mißbehagen nach seiner Abdankung hiervon selbst Besitz nehmen mußte. Die allzu niedrige Bausumme hinderte überdies, die Fassaden in der beabsichtigten reichen Ausstattung mit bunter Terrakottaverkleidung, plastischem Schmuck und Baikonen an den Türmen zu versehen. Der Baumeister mußte sich vielmehr darauf beschränken, den Mittelrisalit der Hauptfassade mit einem Balkon und einem darunter befindlichen Relief (von Schwanthaler) zu schmücken und das dreifach gegliederte Tor mit 2 sitzenden Löwen (von Halbig), dem Wappentier der Wittelsbacher, zu flankieren. Im Innern wurde noch die große, mit 4 Pfeilern und reichgerippten Gewölben versehene Vorhalle und die hölzerne, ursprünglich in Stein projektierte, großartige Prachttreppe in imposanter Weise durchgeführt, und auch der Arkadenhof erhielt noch in seinen reichen durchbrochenen Loggien (gleich dem Ca d’oro Venedigs) einen reizenden Schmuck nach dem ursprünglichen Projekt [HR u. Rb.]


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Wittelsbacher Palais

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