Alte Quellen

Die k. Erzgießerei


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Quelle Nagler - Acht Tage in München (40)
Jahr 1863
Straße Ferdiand-Miller-Platz

<a title='Erzgießerei' href='../lexikon/d_lexikon.php?fw=Erzgießerei'>Erzgießerei</a>Die k. Erzgießerei, auf dem Wege nach Nymphenburg, an der Straße dieses Namens Nr. 14, gehört wegen ihrer auf größte wie auf kleinste Güsse berechneten vortrefflichen Einrichtung, und wegen mancher in Ausführung  begriffenen Werke zu den Sehenswürdigkeiten. Die Anstalt hat zwei Gußhäuser mit drei Gruben, zwei Schmelzöfen,  drei Eiselir- und Montirsäle. Oefen zum Vergolden im Grossen ec. Das neue Gußhaus ließ König Ludwig 1826 erbauen, und den 16. Oktober dieses Jahres stieß I. B. Stiglmayer zum Erstenmale den Zapfen ein. Es wurde damals der 14 Fuß hohe Candelaber auf der Constitutions-Säule in Gaibach gegossen. Das zweite Werk war der Obelisk auf dem Karolinenplatze, und von dieser Zeit an war der Erzguß in München gesichert. Aus dieser Anstalt gingen alle in München aufgestellten Gußwerke hervor, und bis 1844 stand Stiglmayer derselben vor. Seine letzte Arbeit war der Guß der Statue Goethe's. Von der Bavaria, war damals nur der Kopf, vorhanden.

Nach dem 1844 erfolgten Tod Stiglmayer's überkam F. von Miller, der Neffe und Gehilfe desselben die Leitung der Anstalt, und die Zahl der Erzwerke vermehrte sich so sehr, daß wir deren fast in allen Ländern Europa's, und selbst in Amerika finden. Im Fortschritte der Technik brachte man es so weit, daß selbst Colossalstatuen mit einem Male gegossen werden konnten.

König MaximilianII. genehmigte die Anlage eines Museums, welches die Modelle aller aus der Erzgießerei hervorgegangenen Kunstwerke in sich vereinigen soll. (Eine kurze Beschreibung der Erzgießerei nebst Abbildung ist bei G. Franz zu 12 kr. zu haben.)


 Bauwerke in München
Erzgießerei

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