Kunst & Kultur

Name Herzog Christoph
Stadtbezirk 1. Altstadt-Lehel
Stadtbezirksteil Graggenau
Straße Residenzstraße 1
Ausführung Grauer Sadstein im Steinrahmen (1,05 x 1,60 m)
Objekt Residenz
Gruppierung Residenz
Suchbegriffe Herzog Christoph  Gedenktafel  
Kategorie Person  Herrscher  
Rubrik Gedenktafel 
Herzog Christoph Herzog Christoph, Gedenktafel
© Gerhard Willhalm, Gedenktafel - Herzog Christoph, CC BY-NC 4.0

   

Als nach Christi gebürt gezehlt war
vierzechenhundert Neunzig Jar;
Hat Hertzog Christoph hochgeboren
Ein Held auss Bayrn ausserkoren;
Den Stein gehebt von freyer Erdt
Und weit geworffen ohngefehrdt.
Wigt dreyhundert Vier vnd sechzig Pfunt
Des gibt der Stein vnd schrifft Vrkunt.

Drey Nägel steckhen hie vor Augen
Die mag ain jeder Springer schauen,
Der höchste Zwelf schuech vo der Erdt,
Den Hertzog Christoph Ehrnwerdt
Mit seinem fuess herabthebt schlagen.
Kunradt luef biss Zum ander Nagel,
Wol vo der Erdt Zechethalb schuech
Neunthalben Philipp Springer luef,
Zum dritten Nagel an der Wandt
Wer höher springt, wirt auch bekandt.

Tafel und Stein wurden 1611 noch im Alten Hof erwähnt, aber vermutlich im frühen 17. Jahrhundert an ihren heutigen Standort verlegt, was der Stil der Tafelumrahmung nahelegt. Die Tafel selbst stammt vermutlich aus dem späten 15. Jahrhundert. 
Christoph, Herzog von Bayern, wurde am 5. Juni 1449 in München geboren und starb am 15. August 1493 auf Rhodos, wo er auch bestattet wurde. Nach dem Tod seines Vaters, Herzog Albrecht III., hatte er erbitterte Erbstreitigkeiten mit seinen Brüdern, bis er 1469 zugunsten Albrechts IV. auf die Mitregierung verzichtete. Nach neuen Konflikten und seiner Verhaftung schwor er Urfehde, rächte sich aber an Nikolaus von Abensberg, dem Feldherrn seines Bruders. Auf dem Rückweg von einer Sühnewallfahrt ins Heilige Land verstarb er. Der schwere Stein, der ursprünglich den Eingang des Alten Hofes markierte, wurde von Kurfürst Maximilian I. in die Residenz verlegt und mit der Gedenktafel versehen.

Weitere Bilder

 - Herzog Christoph-Stein

Herzog Christoph-Stein 2010


{Karl Stankewitz}