Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Name | Gedenkstele für Otto Kohlhofer |
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Stadtbezirk | 9. Neuhausen-Nymphenburg |
Stadtbezirksteil | Dom Petro |
Straße | Platz der Freiheit |
Art | Gedenkstele |
Objekt | Platz der Freiheit |
Gruppierung | Widerstandsdenkmal |
Art | Gedenkstele |
Übergabe | 2016 |
Personen | Kohlhofer Otto |
Künstler:innen | Kastner Wolfram, Reuther Ingrid, Grube Ernst, Mühldorfer Friedbert, Strauß Eva, Wagemann-Laquai Judi |
Rubrik | Infotafel  |
Otto Kohlhofer
(1915-1988)
Otto Kohlhofer wuchs mit seinen Eltern und fünf Geschwistern in der Leonrodstraße in Neuhausen auf. Während seiner Lehre zum Feinmechaniker bei der Firma Rodenstock organisierte er im Alter von 17 Jahren nach einem massiven Stellenabbau 1932 einen Lehrlingsstreik. Rodenstock entließ ihn ohne Abschlussprüfung. Danach schloss er sich dem Kommunistischen Jugendverband an.
Mit 18 Jahren übernahm er 1933 die Führung einer kommunistischen Widerstandsgruppe, die in Flugblättern und Schriften die Bürger zur Solidarisierung gegen das Nazi-Regime aufrief. Treffpunkt der Widerstandsgruppe und Umschlagplatz für die illegale Literatur war die Neuhauser Gastwirtschaft „Fasaneriegarten“.
1935 wurde Otto Kohlhofer durch einen eingeschleusten Spitzel verraten und am 29. Juni 1935 verhaftet. Die 2 1/2jährige Zuchthausstrafe wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ verbüßte er in Einzelhaft. Im Februar 1938 überstellte ihn die Gestapo ins KZ Dachau. Auch im KZ gab er den Widerstand nicht auf. Er beteiligte sich am Bau eines Geheimsenders und setzte sich für das Überleben auch der anderen Gefangenen ein.
Anfang 1945 wurde Kohlhofer aus dem KZ entlassen mit der Auflage, sich einem Bewährungsbataillon der Wehrmacht anzuschließen. Auf dem Weg dorthin gelang ihm die Flucht und er konnte bis zur Befreiung untertauchen.
Nach Kriegsende beteiligte sich Otto Kohlhofer an der Neugründung der KPD und der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“. Zusammen mit anderen setzte er sich nachdrücklich für die Schaffung der 1965 eröffneten KZ-Gedenkstätte Dachau ein. Bis zu seinem Lebensende engagierte er sich als Zeitzeuge und war Mitbegründer des Fördervereins für internationale Jugendbegegnung in Dachau.
Quelle: Infotafel vor Ort