Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Name | Archäologie München - Tafel 3 |
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Stadtbezirk | 1. Altstadt-Lehel |
Stadtbezirksteil | Graggenau |
Straße | Alfons-Goppel-Straße |
Art | Infotafel |
Gruppierung | Archäologie München |
Art | Infotafel |
Übergabe | 2024 |
Suchbegriffe | Hofgarten |
Rubrik | Infotafel  |
DER VORGÄNGER DES HOFGARTENS
An der Stelle des heutigen Marstallplatzes ließ Herzog Wilhelm IV. anlässlich des Besuches Kaiser Karls V. im Jahr 1530 einen Lustgarten errichten. Von der Neuveste, dem ab 1385 errichteten Herzogssitz, war dieser über eine Zugbrücke zu erreichen. Der Garten war einer der frühesten und aufwändigsten Renaissance-Gärten nördlich der Alpen und viel und hoch gerühmt. Er war von zahlreichen Bäumen bestanden und enthielt Gemüse- und Kräutergärten sowie von Weinreben und Rosen überwachsene Laubengänge, verschiedene Häuser, ein achteckiges Lusthaus, ein Gewächshaus zur Überwinterung mediterraner Pflanzen, Brunnen, einen Irrgarten, Fischteiche und Statuen. In seiner Mitte verlief ein Stadtbach.
Ein prächtiger Pavillon im nordwestlichen Teil des Gartens stand auf zwölf Säulen und war von Wasserbecken umgeben. Es handelte sich um ein frühes Kunstgebäude, in dessen Obergeschoss sich ein außerordentlich kunstreicher Kachelofen befand. Sehr wahrscheinlich war hier auch die Gemäldeserie mit historischen Themen von den wichtigsten süddeutschen Malern der Zeit untergebracht, zu der auch die Alexander-Schlacht Albrecht Altdorfers gehörte.
Um 1600 musste der Garten der Zeughausanlage Maximilians I. weichen. Bei Ausgrabungen 1994/95 konnten Baukonstruktionen dokumentiert und Reste des Kachelofens geborgen werden.
Quelle: Infotafel vor Ort