Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Georg Friedrich Reichenbach, ab 1813 von Reichenbach war ein bayerischer Erfinder und Ingenieur. Mit dem Unternehmer Josef von Utzschneider und dem Feinmechaniker Joseph Liebherr gründete er 1804 eine optisch-mechanische Werkstätte, welche jahrzehntelang die besten Theodolite und astronomischen Fernrohre produzierte.
Reichenbach war der Sohn eines Schlossers, er machte seine Lehre in Mannheim und durfte mit kurfürstlicher Förderung nach England reisen. Nach seiner Rückkehr konstruierte er Maschinen für eine Gewehrfabrik. 1802 baute er in München eine Kreisteilungsmaschine und entwickelte 1809 zusammen mit Joseph von Fraunhofer optische Präzisionsinstrumente.
Gemeinsam mit Joseph Liebherr (1767–1840) und Utzschneider gründete er in München das berühmte Mathematisch-Feinmechanische Institut. Es produzierte die damals besten astronomischen Fernrohrobjektive, Messinstrumente und Theodolite.
Reichenbach entwickelte zahlreiche technische und Messinstrumente, u. a. eine Metallhobelmaschine, genaue Distanzfäden für Theodolite und den Reichenbach-Distanzmesser mit genauem Höhenkreis.
Reichenbach gilt nicht nur als Mitbegründer der bayerischen Optomechanischen Industrie, sondern auch als Wegbereiter der Dampfmaschine in Bayern. 1810 wurde unter seiner Leitung die Soleleitung von Bad Reichenhall nach Traunstein technisch überarbeitet und bis nach Rosenheim verlängert. Sie war bis 1958 in Betrieb und ist in Teilen heute noch (inaktiv) vorhanden. 1804 entwickelte er und 1817 baute die 25 km lange erste Soleleitung von Berchtesgaden nach Bad Reichenhall. Um die 356 m Steigung zu überwinden, setzte er eine 1810 von ihm entwickelte Wassersäulenmaschine ein, um die Sole mit Wasserkraft zu pumpen. Dafür wurde er vom Bayerischen König Max I. Joseph in den Adelsstand erhoben. Nach dem gleichen Prinzip entwickelte er auch Maschinen, die Wasser in Wassertürme förderten, von denen das Trinkwasser anfangs durch Holzleitungen, später durch Eisenrohre im Versorgungsgebiet verteilt wurde.
Seine Theorie gusseiserner Röhrenbrücken[1][2] regte Antoine-Rémy Polonceau zum Bau der Pont du Carrousel in Paris an, der weitere Röhrenbrücken folgten.
1808 ernannte ihn die Bayerische Akademie der Wissenschaften zum außerordentlichen Mitglied, 1808 folgte die Ernennung zum ordentlichen Mitglied.[3] Am 11. Dezember 1815 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Académie des sciences in Paris aufgenommen.[4] Als Reichenbach 1820 Direktor des Ministerialbaubüros für Bayern wurde, übernahm der Feinmechaniker Traugott Ertel aus Sachsen das Unternehmen.
Reichenbach starb am 21. Mai 1826 im Alter von 54 Jahren in München. Als Todesursache werden die Folgen eines Unfalls 1824 im Augsburger Wasserwerk vermutet.
Quelle: Wikipedia
Georg Friedrich Reichenbach, ab 1813 von Reichenbach war ein bayerischer Erfinder und Ingenieur. Mit dem Unternehmer Josef von Utzschneider und dem Feinmechaniker Joseph Liebherr gründete er 1804 eine optisch-mechanische Werkstätte, welche jahrzehntelang die besten Theodolite und astronomischen Fernrohre produzierte.
Reichenbach war der Sohn eines Schlossers, er machte seine Lehre in Mannheim und durfte mit kurfürstlicher Förderung nach England reisen. Nach seiner Rückkehr konstruierte er Maschinen für eine Gewehrfabrik. 1802 baute er in München eine Kreisteilungsmaschine und entwickelte 1809 zusammen mit Joseph von Fraunhofer optische Präzisionsinstrumente.
Gemeinsam mit Joseph Liebherr (1767–1840) und Utzschneider gründete er in München das berühmte Mathematisch-Feinmechanische Institut. Es produzierte die damals besten astronomischen Fernrohrobjektive, Messinstrumente und Theodolite.
Reichenbach entwickelte zahlreiche technische und Messinstrumente, u. a. eine Metallhobelmaschine, genaue Distanzfäden für Theodolite und den Reichenbach-Distanzmesser mit genauem Höhenkreis.
Reichenbach gilt nicht nur als Mitbegründer der bayerischen Optomechanischen Industrie, sondern auch als Wegbereiter der Dampfmaschine in Bayern. 1810 wurde unter seiner Leitung die Soleleitung von Bad Reichenhall nach Traunstein technisch überarbeitet und bis nach Rosenheim verlängert. Sie war bis 1958 in Betrieb und ist in Teilen heute noch (inaktiv) vorhanden. 1804 entwickelte er und 1817 baute die 25 km lange erste Soleleitung von Berchtesgaden nach Bad Reichenhall. Um die 356 m Steigung zu überwinden, setzte er eine 1810 von ihm entwickelte Wassersäulenmaschine ein, um die Sole mit Wasserkraft zu pumpen. Dafür wurde er vom Bayerischen König Max I. Joseph in den Adelsstand erhoben. Nach dem gleichen Prinzip entwickelte er auch Maschinen, die Wasser in Wassertürme förderten, von denen das Trinkwasser anfangs durch Holzleitungen, später durch Eisenrohre im Versorgungsgebiet verteilt wurde.
Seine Theorie gusseiserner Röhrenbrücken[1][2] regte Antoine-Rémy Polonceau zum Bau der Pont du Carrousel in Paris an, der weitere Röhrenbrücken folgten.
1808 ernannte ihn die Bayerische Akademie der Wissenschaften zum außerordentlichen Mitglied, 1808 folgte die Ernennung zum ordentlichen Mitglied.[3] Am 11. Dezember 1815 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Académie des sciences in Paris aufgenommen.[4] Als Reichenbach 1820 Direktor des Ministerialbaubüros für Bayern wurde, übernahm der Feinmechaniker Traugott Ertel aus Sachsen das Unternehmen.
Reichenbach starb am 21. Mai 1826 im Alter von 54 Jahren in München. Als Todesursache werden die Folgen eines Unfalls 1824 im Augsburger Wasserwerk vermutet.
Quelle: Wikipedia
Lebensdaten | (24.8.1771 [Durlach] - 21.8.1826 [München]) |
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