Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Peter von Osterwald war der Sohn bürgerlicher, protestantischer Eltern; sein Vater übte den Beruf eines Schneiders aus. Er konnte sich infolge der Unterstützung durch Gönner den Wissenschaften widmen. Nachdem er im Gymnasium seiner Vaterstadt die römischen und griechischen Klassiker kennengelernt hatte, besuchte er die Hochschulen in Leipzig, Jena, Halle und Straßburg, wo er Rechtswissenschaft, Mathematik, Geschichte und Philosophie studierte. Aufgrund seiner Talente und Kenntnisse erwarb er sich die Achtung seiner Lehrer und Bewunderung seiner Mitstudenten.
Schon im 14. Lebensjahr war Osterwald aus nicht genauer bekannten Motiven öffentlich zur katholischen Kirche übergetreten. Um ungestört den Wissenschaften leben zu können, beschloss er in ein Kloster zu gehen und trat 1740 im Reichsstift Gengenbach in den Benediktinerorden ein. Dort begann er ein Studium der Theologie und unterrichtete die jungen Klostergeistlichen in Mathematik. Er überzeugte sich aber noch während seines Probejahrs, dass er sich vom Klosterleben irrige Begriffe gemacht hatte. Daher verließ er nach acht Monaten Gengenbach wieder und begab sich nach Augsburg, wo er mit dem damaligen Stadtbaumeister, ehemaligem Prälaten der Schotten in Regensburg, Bernard Stuart, und dem bekannten Mechaniker Georg Friedrich Brander in Verbindung kam.
Von Augsburg ging Osterwald 1744 nach Regensburg und wurde im Schottenstift französischer Sprachlehrer, in der Abtei Sankt Emmeram Mathematiklehrer. Zugleich setzte er fleißig das Studium der Altertumswissenschaft, der Jurisprudenz, sowie der deutschen und Literaturgeschichte fort und nutzte die Gelegenheit bei den Schotten die englische Sprache zu erlernen. Der Bischof von Regensburg, Johann Theodor, ernannte ihn 1745 zu seinem Sekretär sowie 1749 zum Hofrat und Zahlmeister. 1757 wurde er von diesem zum Kabinettssekretär, 1758 zum Wirklichen Geheimen Rat befördert und in den Adelstand erhoben und bei der Regierung in Freising (Johann Theodor war zugleich Bischof von Freising, seit 1744 auch von Lüttich) beschäftigt.
Der Kurfürst Maximilian Joseph von Bayern berief den mittlerweile verheirateten Osterwald 1760 nach München und machte ihn 1761 zum Geheimen Rat sowie weltlichen Direktor des kurfürstlichen geistlichen Rats. Die kurbairische Akademie der Wissenschaften gab ihm eine Pension von 800 Gulden und wählte ihn am 27. Mai 1762 zum Direktor der philosophischen Klasse, welches Amt er dann bis 1768 und erneut von 1774 bis 1778 innehatte. In der Stellung beim geistlichen Rat hatte er maßgeblichen Anteil an den vom Kurfürsten unternommenen kirchenpolitischen Reformen, indem er diese nicht bloß durch seine amtlichen Arbeiten, sondern auch in Druckschriften begründete und rechtfertigte. Die Einrichtungen unter der Regierung des Kurfürsten Maximilian Joseph zur Einschränkung des Mönchswesens und der übertriebenen Immunität der Klöster rühren größtenteils von ihm her. Er veranlasste auch viele Reformen der Klöster und der Ausbildung der Geistlichen sowie Maßnahmen zur Verbesserung des Unterrichts in Landschulen. Osterwald starb am 19. Januar 1778 im Alter von 59 Jahren in München an einem Stickhusten.
Quelle: Wikipedia
Peter von Osterwald war der Sohn bürgerlicher, protestantischer Eltern; sein Vater übte den Beruf eines Schneiders aus. Er konnte sich infolge der Unterstützung durch Gönner den Wissenschaften widmen. Nachdem er im Gymnasium seiner Vaterstadt die römischen und griechischen Klassiker kennengelernt hatte, besuchte er die Hochschulen in Leipzig, Jena, Halle und Straßburg, wo er Rechtswissenschaft, Mathematik, Geschichte und Philosophie studierte. Aufgrund seiner Talente und Kenntnisse erwarb er sich die Achtung seiner Lehrer und Bewunderung seiner Mitstudenten.
Schon im 14. Lebensjahr war Osterwald aus nicht genauer bekannten Motiven öffentlich zur katholischen Kirche übergetreten. Um ungestört den Wissenschaften leben zu können, beschloss er in ein Kloster zu gehen und trat 1740 im Reichsstift Gengenbach in den Benediktinerorden ein. Dort begann er ein Studium der Theologie und unterrichtete die jungen Klostergeistlichen in Mathematik. Er überzeugte sich aber noch während seines Probejahrs, dass er sich vom Klosterleben irrige Begriffe gemacht hatte. Daher verließ er nach acht Monaten Gengenbach wieder und begab sich nach Augsburg, wo er mit dem damaligen Stadtbaumeister, ehemaligem Prälaten der Schotten in Regensburg, Bernard Stuart, und dem bekannten Mechaniker Georg Friedrich Brander in Verbindung kam.
Von Augsburg ging Osterwald 1744 nach Regensburg und wurde im Schottenstift französischer Sprachlehrer, in der Abtei Sankt Emmeram Mathematiklehrer. Zugleich setzte er fleißig das Studium der Altertumswissenschaft, der Jurisprudenz, sowie der deutschen und Literaturgeschichte fort und nutzte die Gelegenheit bei den Schotten die englische Sprache zu erlernen. Der Bischof von Regensburg, Johann Theodor, ernannte ihn 1745 zu seinem Sekretär sowie 1749 zum Hofrat und Zahlmeister. 1757 wurde er von diesem zum Kabinettssekretär, 1758 zum Wirklichen Geheimen Rat befördert und in den Adelstand erhoben und bei der Regierung in Freising (Johann Theodor war zugleich Bischof von Freising, seit 1744 auch von Lüttich) beschäftigt.
Der Kurfürst Maximilian Joseph von Bayern berief den mittlerweile verheirateten Osterwald 1760 nach München und machte ihn 1761 zum Geheimen Rat sowie weltlichen Direktor des kurfürstlichen geistlichen Rats. Die kurbairische Akademie der Wissenschaften gab ihm eine Pension von 800 Gulden und wählte ihn am 27. Mai 1762 zum Direktor der philosophischen Klasse, welches Amt er dann bis 1768 und erneut von 1774 bis 1778 innehatte. In der Stellung beim geistlichen Rat hatte er maßgeblichen Anteil an den vom Kurfürsten unternommenen kirchenpolitischen Reformen, indem er diese nicht bloß durch seine amtlichen Arbeiten, sondern auch in Druckschriften begründete und rechtfertigte. Die Einrichtungen unter der Regierung des Kurfürsten Maximilian Joseph zur Einschränkung des Mönchswesens und der übertriebenen Immunität der Klöster rühren größtenteils von ihm her. Er veranlasste auch viele Reformen der Klöster und der Ausbildung der Geistlichen sowie Maßnahmen zur Verbesserung des Unterrichts in Landschulen. Osterwald starb am 19. Januar 1778 im Alter von 59 Jahren in München an einem Stickhusten.
Quelle: Wikipedia
Lebensdaten | ( - ) |
---|