Fernberg (1879) - Heßstraße

Fernberg - 1879

Beschreibung: HEßSTRASSE. H e ß ist der Name einer berühmten Künstlerfamilie. welche von Düsseldorf am Rhein stammend in München ihre künstlerische Thätigkeit entfaltete. Der Vater K a r l H e ß, ein vorzüglicher Kupferstecher, wurde von König Max Joseph I. 1806 bei Verlegung der Düsseldorfer Gallerie und Akademie nach München als Hofkupferstecher und ‚Akademieprofessor hierher berufen, wo er nach unermüdlicher Thätigkeit 1828 starb. Sein ältester Sohn P e t e r that sich als Schlachten- und Genre*)-Maler hervor und ist als solcher einer der ersten Künstler der Neuzeit. Die neue Pinakothek besitzt von ihm 13 Bilder, darunter ein 2,7 m hohes und über 4 m breites, den Einzug König Otto`s (s. Ottostraße) in Nauplia vorstellend, ferner die in Oel gemalten Skizzen zu den Wandgemälden aus dem griechischen Befreiungskampfe in den nördlichen Arkaden des Hofgartens. Außerdem malte er noch viele Bilder für andere Sammlungen. 1871 starb derselbe zu München. Sein nächst älterer Bruder H e i n r i c h zeichnete sich als Historien- und Freskomaler **) aus. Er schmückte die Allerheiligen- und die Bonifaziuskirche mit herrlichen Wandbildern. Auch von ihm besitzt die neue Pinakothek mehrere Gemälde. Sein Tod erfolgte schon 1863. Der jüngste Bruder K a r l endlich brachte es als Maler ebenfalls in weiten Kreisen zur Anerkennung; sein Fach waren hauptsächlich ländliche Szenen, besonders aus dem Alpenleben. *) Genre-(sprich:Schaur)-Bilder sind Sittenbilder aus den verschiedenen Ständen der menschlichen Gesellschaft. **) D.i.Maler von Geschichtsbildern und von Bildern an Wandflächen.


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{Karl Stankewitz}