Adressbuch(1880) - Sigmundstraße

Adressbuch - 1880

Beschreibung:

Z. E. a. den Herzog Sigmund aus der wittelsbachischen Hauptline Bayern-München, geb. wahrscheinlich zu Straubing 26. Juli 1439, regierte vom 29. Febr. 1460 bis 18. Nov. 1463 gemeinschaftlich mit seinen Bruder Johann IV., nach dessen Tod allein bis 10. Sept. 1465, an welchem Tage sein jüngerer Bruder Albrecht IV. in die Regierung miteintrat, bis Sigismund endlich 3. Sept. 1467 freiwillig auf die Herrschaft verzichtete und sich in das Privatleben zurückzog. Er legte den Grundstein zur Frauenkirche 9. Febr. 1468 und starb in seinem Schlosse Blutenburg bei Menzing (s. Blutenburgstraße) 1. Febr. 1501. Der große Kirchenbau selbst wurde von der Stadt und den frommen Spenden, an welchen übrigens die bayerischen Herzoge bedeutenden Antheil hatten, ausgeführt. Die Helme der Thürme fehlten noch bis zu Anfang des 14. Jahrhunderts (vermuthlich sind sie aus dem J. 1514) wi sie als Stylwidrige Kuppelhauben aufgestülpt wurden. Die Kirche fasst 11000 Menschen. – Seit 28. Sept. 1877, resp. 1. Jan. 1878 trägt die Straße ihren jetzigen Namen, früher hieß sie „Pferd-“ und zuletzt zur Unterscheidung von der „neuen“ (s. Christophstraße) die „alte Pferdstraße“. Diese Benennung leitet sich von den Stallungen der Lehelkaserne ab, die 1805 für die Pferde des Fuhrwesens theilweise auf dem Grunde des einstigen Hieronymitaner-Klosergartens errichtet wurden.


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{Karl Stankewitz}